Arbeitsministerin Christine Aschbacher ruft Menschen ohne Job auf, sich zur Unterstützung in Handel und Gesundheitswesen zu melden. Sie setzt auf Freiwilligkeit – schärfere Sanktionen seien derzeit kein Thema.
Die Presse: Vorige Woche verloren mehr als 100.000 Menschen ihre Jobs. Wie schlecht schlafen Sie als Arbeitsministerin angesichts dieser Zahlen?
Mir geht das sehr nahe, weil ich viele Einzelschicksale persönlich mitbekomme. Ich verstehe die Sorgen eines jeden, der jetzt arbeitslos wird. Es sind auch Vorzieheffekte dabei – die Tourismussaison endete früher, weil Betriebe schließen müssen. Aber die Zuwächse sind enorm hoch, wir sind jedoch vorbereitet. Wir wollen Massenarbeitslosigkeit verhindern und den Unternehmen schnell und unbürokratisch helfen. Schnelle Hilfe ist doppelte Hilfe.
Sie sagen es: Die Betriebe brauchen rasch Geld. Viele können die April-Gehälter nicht bezahlen, das Arbeitsmarktservice (AMS) zahlt die Kurzarbeitshilfe aber erst ein Monat im Nachhinein aus. Hat die Regierung da ein Problem übersehen?
Das AMS braucht die Abrechnung der Firmen über die tatsächlich gearbeiteten und die ausgefallenen Stunden. Auf der Basis zahlt es die Beihilfen aus. Deshalb kommt das Geld im Nachhinein. Wir haben beim AMS Experten aufgestockt, sie arbeiten auf Hochtouren.