Südkorea

Digitale Überwachung statt Ausgangssperre

Digitale Corona-Überwachung. Ein Pärchen in Seoul holt sich die neuesten Informationen per Handy.
Digitale Corona-Überwachung. Ein Pärchen in Seoul holt sich die neuesten Informationen per Handy. APA/AFP/ED JONES
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Die Behörden geben massiv Informationen darüber weiter, wo sich Infizierte aufgehalten haben.

Peking/Seoul. Viel wurde in den vergangenen Tagen über Südkoreas effizienten Kampf gegen das Coronavirus gesprochen. Auch ohne Einreiseverbote und Zwangsquarantänen gelang es dem ostasiatischen Tigerstaat dennoch, die Wachstumskurve deutlich abzuflachen. Noch Ende Februar war Südkorea nach China weltweit am schlimmsten von Sars-Covid-19 betroffen, mittlerweile liegt es mit knapp 9000 Infizierten an achter Stelle. Am Montag bestätigten die Behörden 64 neue Fälle – der niedrigste Wert seit über einem Monat. Bei der Anzahl an Virustoten, einem deutlich aussagekräftigeren Indikator, liegt Südkorea bei einer Bevölkerungsgröße von etwas über 50 Millionen bei gerade einmal 111 Toten.

Zugriff auf Privatdaten von Patienten

In der internationalen Berichterstattung wurde vor allem das systematische Testen von Risikogruppen gelobt. Tatsächlich hat das Land bereits knapp 350.000 Menschen getestet, bis zu 20.000 solcher Virustests werden täglich durchgeführt. Übrigens auf innovativen Wegen – etwa in „Drive by“-Stationen im Auto oder in Telefonzellen-ähnlichen Einrichtungen, die auch auf dem Flughafen Incheon installiert wurden. Dies sorgt für eine breitflächige Früherkennung und kann dadurch Leben retten. Und dennoch ist das Testen nur eine Seite der Medaille.

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