Neuer Lifestyle

Influencer in der (Corona-)Krise

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Sensibel, aufmunternd oder so tun, als wäre nichts gewesen? Ein Blick auf Österreichs Influencer und Oliver Pochers Feldzug.

Sie posten Bilder von Urlauben in exotischen Destinationen, Besuche bei der Fashion Week oder Red-Carpet-Veranstaltungen. Eigentlich. Die Corona-Krise trifft auch die Branche der Influencer. Und hier zeigt sich: einige gehen sensibler mit dem Thema um, andere wiederum posten weiter, als wäre nichts gewesen.

Natürlich stehen Influencer jetzt vor einer Herausforderung. Sie lassen ihre Follower oft an einer geschönten Welt teilhaben, verkaufen einen Lifestyle, inszenieren sich selbst und wollen mit ihrem Gute-Laune-Content ihre Follower unterhalten, inspirieren und letztendlich auch immer wieder zum Kauf animieren.

Die neue Realität ist aber eine andere. Nun lässt es sich von zu Hause aus influencen, ohne glamouröse Urlaube oder Events, die für den erstrebten Content im Instagram-Feed sorgen.

Ein Blick nach Österreich. Vicky Heiler, mit 132.000 Abonnenten eine der erfolgreichsten Influencer im Land, nimmt in ihren Postings Bezug auf die Krise, konzentriert sich aber auf die positiven Seiten, wie etwa jeden Tag im eigenen Bett zu schlafen und selbst oft zu kochen. Sie bringt auch bezahlte Outfit-Posts unter, etwa vor dem geschlossenen Burgtheater.

Anna Posch von @poschstyle filmt für ihre Follower Yoga-Einheiten, zeigt sich ungeschminkt und bittet ihre Zuschauer immer wieder, zu Hause zu bleiben. Auch sie macht sich über die Influencer-Welt Gedanken. "Jetzt wo die halbe Welt zu Hause sitzt, ist mir gerade bewusst geworden, wie sehr es mich auf irgendeine Art und Weise beruhigt. Ich habe nämlich weder das Gefühl etwas zu verpassen, noch frage ich mich warum die Person XY durch die Welt und ich nicht. (...) Es stresst und macht Druck wenn man ständig das „perfekte“ Leben anderer beobachtet."

Carola Pojer berichtet darüber, wie es ihr in der Selbstisolation geht und zeigt auch die Herausforderungen. Außerdem hat sie die Initiative #ViennaLovesLocals ins Leben gerufen, um Lieblingscafés und kleine Läden auch in der Krise zu unterstützen und nützt ihre Reichweite so auch für den guten Zweck.

Doch nicht alle Influencer zeigen sich so feinfühlig und reflektiert. Oliver Pocher, dessen Ehefrau Amira am Coronavirus erkrankt ist, widmet sich in der Quarantäne den Influencern, die sich ignorant zeigen. Sarah Harrison, die 2,4 Millionen Follower auf Instagram hat, verlängerte ihren Badeurlaub etwa wegen der entspannten Lage in Dubai und Johannes Haller (234.000 Follower) fuhrt trotz Reisewarnungen mit dem Auto von Deutschland bis nach Ibiza. Aufgrund von Oliver Pochers öffentlicher Schelte flog Harrison dann doch zurück nach Deutschland und entschuldigte sich bei ihren Followern. Mittlerweile gibt es einen handfesten Streit zwischen den beiden Kontrahenten. Die Kritik „Hass im Netz“ zu verbreiten, kann Pocher nicht verstehen. Die Videos seine eine Form von Entertainment. Was in Zeiten von Corona schließlich auch wichtig sei.

(chrile)

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