Zeit für Kochen

#stayathome-Essen, Teil 1: Brennnesselknödel

Anna Burghardt
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Kochen mit Rezeptpflicht: Wann, wenn nicht jetzt. Zubereitet nach Anleitung und mit etwas Muße statt der ewigen Freestyle-TV-Pasta - aber dennoch unkompliziert. Die neue kulinarische „Schaufenster“-Serie.

Bei jedem Rezept aus der #stayathome-Serie gilt: Lesen Sie es zuerst durch, um zu sehen, ob Sie es auch wirklich nachkochen möchten oder angesichts der erforderten Zutaten - so basic sie sind - können. Die Zutatenliste finden Sie weiter unten in kompakter Form, ebenso wie das Rezept noch einmal in Kürzestfassung.

Was die meisten Rezepte gemeinsam haben werden: Man hat - freilich abhängig von der Wohngemeinschaftsgröße - ein weiteres Mal etwas vom Einsatz am Herd. Restliche Brennnesselknödel etwa lassen sich in gekochtem Zustand bestens einfrieren (die Menge hier gilt für fünf bis sechs Personen.)

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Stichfeste (beziehungsweise, genauer gesagt, brennhärchenfeste) Handschuhe empfehlen sich, wenn man diese Knödel wie beschrieben nachkochen möchte: Wir brauchen nämlich Brennnesseln. Blattspinat, gemischte Wildkräuter oder auch eine Kühlschrankrestemischung aus Blattspinat, Bärlauch, Wildkräutern, Grünkohlresten und Radieschengrün gehen aber genauso. Die benötigte Menge: 3 Handvoll.

Das Grünzeug wird auf etwaige Ästchen, Käfer etc. untersucht und gewaschen (auch hier im Falle der Brennnesseln: Handschuhe! Am besten gummierte). In einem großen Topf mit sprudelnd kochendem Salzwasser einige Minuten blanchieren, in einem Sieb unter dem Wasserhahn kalt abschrecken, auf einem ausreichend großen Brett grob hacken. Wer Muße hat, hackt umso kleiner - das baut Aggressionen ab und beugt Sportmangelfrust vor.

Wir geben nun 300 g Semmelwürfel in eine große Schüssel. Eine Zwiebel wird gehackt und auf dem Herd in einem guten Esslöffel Butter einige Minuten glasig gezogen. Wir gießen mit einem Viertelliter Milch auf und erwärmen das Ganze. Diese Mischung gießen wir auf die Semmelwürfel, dann rühren wir gut um, bedecken die Schüssel mit Frischhaltefolie und lassen alles etwa eine halbe Stunde rasten. Wer dieser Tage nicht ohne eine bestimmte Netflix-Serie auskommt, kann jetzt eine Folge schauen.

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Nach dieser Pause kommen zwei Eier und das blanchierte, gehackte Grünzeug hinzu. Alles gut mischen und mit dem Stabmixer geduldig stoßweise pürieren oder durch einen Fleischwolf drehen. Je gründlicher die recht feste Masse zerkleinert wird, desto grüner wird sie, desto weniger helle Semmeleinsprengsel blitzen auf. Nun kommen ein Esslöffel Mehl, zwei Esslöffel Brösel sowie Salz und nach Belieben geriebene Muskatnuss dazu. Wieder alles gut vermischen.

Jetzt geht es ans Knödelformen. Je kleiner, desto hübscher - aber das ist für das prinzipielle Gelingen egal und richtet sich nach Ihrem Zeitbudget. Am besten die Hände immer wieder befeuchten, dann klebt der Teig nicht daran. In nicht mehr kochendem Salzwasser etwa zehn Minuten ziehen lassen (man kann auch das sehr aromatische Blanchierwasser dafür auffangen), wenn die Knödel groß sind, etwas länger.

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Zum Finalisieren brauchen wir zerlassene Butter, und bei dieser Menge gilt: Butter beißt nicht, ruhig viel davon. Wer hat, kann noch ein paar Kapern, gehackte Sardellen oder Nüsse daraufgeben, oder gehobelten Parmesan. Wer nicht hat - nur Butter tut es auch.

Zutaten und Anleitung in Kürzestform

300 g Semmelwürfel
250 ml Milch
1 Esslöffel Butter plus viel zerlassene Butter zum Servieren
1 Zwiebel, gehackt
2 Eier
1 EL Mehl
2 EL Brösel
3 Handvoll Grünzeug, z.B. Brennnesseln, Spinat, Bärlauch
Salz, eventuell Muskat

Grünzeug putzen, blanchieren, hacken. Zwiebel in Butter sautieren, Milch dazugießen, erwärmen. Über Semmelwürfel gießen, abgedeckt 30 min stehenlassen. Grünzeug und Eier dazu, mit Stabmixer pürieren oder durch Fleischwolf drehen. Abschmecken, Mehl und Brösel dazu. Knödel formen, in Salzwasser gar kochen, mit zerlassener Butter servieren.

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