Interview

Wiens Polizeipräsident: "Wir sind ein Teil von euch"

Gerhard Pürstl, Wiener Polizeipräsident
Gerhard Pürstl, Wiener Polizeipräsident Clemens Fabry/Die Presse
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Wie lange die Bevölkerung die Einschränkung der Grundrechte akzeptieren wird, sei schwer zu sagen, meint Gerhard Pürstl, Chef der Wiener Landespolizeidirektion. Damit die Stimmung nicht kippt, komme es darauf an, dass die Leute die Exekutive als "ihre" Polizei betrachteten.

Wie entwickelt sich in Wien die Anzeigen-Zahl wegen Verstößen gegen die Covid 19-Verordnung, gibt es weiter einen kleinen Teil der Menschen, die das prinzipielle Betretungsverbot des öffentlichen Raums missachten?
Gerhard Pürstl: Wir haben bisher 1500 Anzeigen in Wien, allein am Montag sind 200 neue dazu gekommen. Es ist aber deutlich zu bemerken, dass die Anzeigen bei kalter Witterung weniger werden. 20 Grad und Sonnenschein lockt viel mehr Menschen ins Freie. Es gibt in Wien eine Million Wohnungen. Die wenigsten haben einen Balkon oder gar einen Garten. Der Gang ins Freie ist für viele das einzige Ventil aus beengten Verhältnissen heraus zu kommen. Das ist die Problematik einer Großstadt.

Die Geldstrafen können bis zu 3600 Euro ausmachen, zuletzt hieß es, in der Praxis gehe es um jeweils „ein paar hundert Euro“.
Ich habe den Magistrat der Stadt Wien ersucht, mit der notwendigen Konsequenz und mit empfindlichen Strafen vorzugehen, so kommt es nun im Durchschnitt zu „ein paar hundert Euro“ Strafe. Natürlich muss jeder Fall individuell geprüft werden.

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