Warum der Österreich-Co-Chef der liechtensteinischen „Fürstenbank“ Kredite jetzt nicht für die beste Krisenmedizin hält und Anleger vor unüberlegten Verkäufen warnt.
Wien. „Cash ist King“: Auf diese prägnante Kurzformel bringt der Co-CEO der liechtensteinischen „Fürstenbank“ LGT in Österreich, Meinhard Platzer, die notwendigen Maßnahmen zur Überwindung der Coronakrise. Der stillstehenden Wirtschaft drohe der „Cashflow-Infarkt“, sagte Platzer im Gespräch mit der „Presse“.
Entscheidend sei, wie die von starken Umsatzeinbußen getroffenen Unternehmen jetzt finanziell durchkommen. Das betreffe auch Staaten mit einem jetzt schon hohen Verschuldungsgrad. Kredite seien, anders als während der Finanzkrise, diesmal problematisch: Sie helfen unmittelbar zwar, schieben die drohende Insolvenzwelle aber nur auf. In dieser dramatischen Situation müssten die Unternehmen und Staaten direkt mit Garantien und Liquidität versorgt werden, „sonst droht die Insolvenz“. Und: Der „Geist der EU“ müsse jetzt zum Tragen kommen. Denn, so Platzer, andernfalls „besteht die Gefahr des Auseinanderbrechens“.