Kinderbuch der Woche: Das Mädchen mit dem "Spinner"

(c) Beltz und Gelberg
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„Die Presse" liest Neuerscheinungen. Diese Woche eine humorvolle Geschichte, die Kindern in klarer, schöner Sprache ihr eigenes Gefühlschaos näher bringt.

Viele Kinderbücher folgen einem klassischen Heldenschema, und wenn die Protagonisten nicht schon mit dem Wissen um ihren Mut, ihre Stärke und Klugheit zur Welt kamen, so werden sie im Laufe des jeweiligen Buchs erweckt. Helsin ist erfrischend anders. Das an sich sehr fröhliche Mädchen verliert (und welches Kind kennt das nicht?) immer wieder die Kontrolle über sich. Diese Phasen sind kurz und heftig, da kocht die Energie in ihr über und „spült eine rasende rote Welle in Helsins Körper hoch, und dann sieht und hört und riecht und schmeckt Helsin nichts anderes mehr als FEUERROT“. Das, was dann kommt, nennen alle nur den „Spinner“.

Ein solcher steht schon am Beginn des Buches von Stefanie Höfler, denn als ein neuer Bub in Helsins Klasse kommt, der die Regeln des Umgangs mit ihr noch nicht kennt, läuft alles anders, als sie es gewohnt ist. Woraufhin sie einige ziemlich schlechte Ideen entwickelt, etwa die Entführung eines Leguans, der dann auch noch den Schwanz abwirft. „Helsin Apelsin und der Spinner“ ist eine humorvolle Geschichte, die in all ihren Wendungen so nachvollziehbar bleibt wie selten ein Kinderbuch. Es ist auch eine Geschichte, die Kindern in klarer, schöner Sprache ihr eigenes Gefühlschaos näher bringt: was für ein Verdienst.

Stefanie Höfler: "Helsin Apelsin und der Spinner. 208 Seiten, 12,95 Euro, erschienen bei Beltz & Gelberg. Alter: Ab acht Jahren.

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