EU-Seuchenbehörde mahnt: Virus könnte im Sommer bleiben

In Irland sind Spaziergänge erlaubt, solange man Abstand zu anderen Menschen hält.
In Irland sind Spaziergänge erlaubt, solange man Abstand zu anderen Menschen hält.APA/AFP/PAUL FAITH
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Im Gegensatz zu anderen Coronaviren sei Sars-CoV-2 auch in tropischeren Gebieten auf dem Vormarsch. Die Behörde rät zu harten Maßnahmen.

Die EU-Seuchenschutzbehörde hält es für unwahrscheinlich, dass das neuartige Coronavirus im Sommer verschwinden wird. Mit dieser Warnung dämpft das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) Hoffnungen, dass steigende Temperaturen dem Virus den Garaus machen. Frühere Coronaviren waren in den Sommermonaten nicht aufgetreten.

Die Daten würden zeigen, dass die Vermehrung der Virus-Fallzahlen sowohl in trockeneren, kalten Regionen, als auch in tropischen, feuchteren Gegenden anstiegen - wie etwa Guangxi und Singapur. Es gebe keinen Beweis, dass Sars CoV-2 eine Winter-Saisonalität aufweise - im Gegensatz zu anderen Coronaviren in der nördlichen Hemisphäre. Deshalb seien drastische Maßnahmen wie Isolation, Abstand halten und Schulschließungen dringen angeraten.

Über 200.000 Fälle im Europäischen Wirtschaftsraum

Laut EU-Behörde sind mittlerweile mehr als 416.000 Covid-19-Fälle weltweit aufgetreten - in mehr als 150 Ländern. Ein Großteil davon betreffe EU-Staaten, Großbritannien sowie die Mitglieder des europäischen Wirtschaftsraums Island, Norwegen und Liechtenstein. Mit 25. März gebe es 204.930 Fälle und 11.810 Todesfälle in diesen Ländern.

Auch zu den Krankheitsverläufen in den EU+EWR-Ländern veröffentlichte das ECDC Daten. 30 Prozent der Covid-19-Fälle würden in Krankenhäusern behandelt, vier Prozent davon erlitten schwere Krankheitsverläufe. Die Rate derer, die in Krankenhäusern versorgt werden, ist den EU-Daten zufolge bei Über-60-Jährigen deutlich höher - sie liegt bei 15 Prozent. Auch die Sterblichkeitsgefahr sei in dieser Altersgruppe größer: 12 Prozent und ansteigend, je älter der Patient.

(Red.)

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