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Warum die Börsen derzeit so extrem stark schwanken

Aktienbesitzer machen derzeit Hochschaubahnfahrten mit.
Aktienbesitzer machen derzeit Hochschaubahnfahrten mit. APA/dpa/Arne Dedert
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In nicht einmal zwei Wochen erlebten Anleger den schlimmsten Tag seit 1987 und den besten Tag seit 1933. Die Nervosität ist enorm.

Wien. Aktienbesitzer machen derzeit Hochschaubahnfahrten mit. Es ist eine Zeit der Rekorde. Am Dienstag erlebte der Dow Jones mit einem Plus von 11,37 Prozent den fünftbesten Tag seiner mehr als 120-jährigen Geschichte. Seit 1933 war es sogar der beste Tag überhaupt. Auslöser für die Euphorie war die Einigung auf ein zwei Billionen Dollar schweres Hilfspaket in den USA gewesen.

Nur acht Tage davor hatten die Börsianer an der Wall Street wegen der Angst vor den Folgen der Coronavirus-Pandemie bei einem Minus von 12,9 Prozent den viertschlimmsten Tag der Börsengeschichte oder den schlimmsten seit 1987 erlitten. Auch an anderen Börsen spielte sich Rekordverdächtiges in beide Richtungen ab (wenngleich es insgesamt nach unten ging).

Angst, etwas zu versäumen

Was bedeutet das eigentlich? Zunächst gilt: Die besten Börsentage fallen meist mitten in Bärenmärkte. Dann ist die Nervosität nämlich hoch, wie auch das starke Ansteigen des als „Angstbarometer“ geltenden Volatilitätsindex VIX zeigt. Anleger fürchten, durch zu wenig Aktivität (beim Kaufen wie beim Verkaufen) den Anschluss zu verpassen. Insbesondere große institutionelle Investoren (etwa Fonds etc.) stehen unter dem Druck, dem Markt nur ja nicht hinterherzuhinken.
Am gestrigen Mittwoch verpuffte die Euphorie des Vortags rasch wieder. Denn das US-Konjunkturpaket ist zumindest von seiner Signalwirkung her zweischneidig, zeigt es doch, dass die Politiker fürchten, dass die Welt in eine wirklich schwere Rezession schlittern könnte. Am Mittwoch machte sich unter den Anlegern daher wieder mehr Angst breit. Auch die Verschlechterung des Geschäftsklimas in Deutschland trug nicht gerade zur Stimmungsaufheiterung bei: Der Ifo-Geschäftsklimaindex für die deutsche Wirtschaft ist von 96,0 Zählern im Februar auf 86,1 Punkte im März gefallen. „Dies ist der stärkste je gemessene Rückgang im wiedervereinigten Deutschland und der niedrigste Wert seit Juli 2009“, meinte Ifo-Präsident Clemens Fuest zu den Daten.

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