Parteien. Regierung und Opposition müssen eine neue Dynamik finden. Doch nicht alle profitieren davon. Von frühen Warnungen und späten Ergebnissen: die politischen Folgen von Corona.
Montagabend, Küniglberg, in einem abgetrennten TV-Studio für Gäste: Pamela Rendi-Wagner blickt direkt in die TV-Kamera und erklärt den Zusehern die Bedeutung von flächendeckenden Tests, Infektionsketten und Dunkelziffern. Mehr als zwei Minuten lang spricht sie ohne Unterbrechung, das ist lang für ein Fernsehinterview. Aber Rendi-Wagner ist thematisch sattelfest, sie fühlt sich sicher und wirkt authentisch. Sie könnte hier in ihrer früheren Funktion als Sektionschefin im Gesundheitsressort stehen, oder als Ministerin. In der „ZiB 2“ ist sie aber als SPÖ-Chefin zu Gast.
Während das Land stillsteht, ist in der österreichischen Parteipolitik vieles in Bewegung. Die Bundesregierung steht täglich als oberster Krisenmanager im Rampenlicht. Die Opposition muss Türkis-Grün die Bühne ohne laute Zwischenrufe überlassen. Aber auch die Nebenrollen könnten neu verteilt werden: Während die SPÖ mit ihrer Parteichefin zumindest medial stärker in den Fokus rückt, wird die FPÖ weniger gehört.