Interview

"In China werden jetzt Wochenenden und Feiertage gestrichen"

Ökonom Hauner warnt vor einer Eurokrise.
Ökonom Hauner warnt vor einer Eurokrise.Michele Pauty
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David Hauner ist China-Experte bei Bank of America Merrill Lynch in London. Er sieht den Höhepunkt der Globalisierung vorüber und warnt vor einer Eurokrise.

Die Presse: Wie stellt sich die Corona-Krise für Sie aus makroökonomischer Sicht dar?

David Hauner: Das ist natürlich ein Schock für die Weltwirtschaft, und wenn man sich sämtliche Indikatoren ansieht, dann ähnelt dieser Schock sehr jenem nach 9/11. Auch damals kam dieser Schock völlig überraschend, hatte dramatische Auswirkungen auf die globale Wirtschaft. Laut unseren Berechnungen werden Europa und die USA in die Rezession fallen. Europa sehen wir derzeit bei minus 1,7 Prozent. In den USA dürfte die Wirtschaftsleistung um 0,8 Prozent sinken

Was heißt das für China?

Für China sehen wir derzeit ein Miniwachstum von 1,5 Prozent. Das Wachstum weltweit dürfte bei null sein – ähnlich wie 2009 oder zuvor 1982.

Ist der Vergleich mit dem 11. September 2001 zulässig? Damals waren die Börsen nach der Dotcom-Krise im Keller.

Aber die Realwirtschaft war – so wie derzeit – relativ schwach unterwegs. Bei den Aktienkursen gebe ich Ihnen recht. Aber die hatten zuletzt ja ohnehin nichts mehr mit der Realwirtschaft zu tun.

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