Die Ausbreitung zunächst unter Kontrolle bekommen und dann unter Kontrolle halten – bis sich die Mehrheit der Bevölkerung angesteckt hat. Darauf zielen sämtliche Maßnahmen ab.
Zunächst die schlechte Nachricht: Praktisch alle Experten sind davon überzeugt, dass die Ausbreitung des Coronavirus nicht mehr aufzuhalten ist und sich früher oder später die Mehrheit der Bevölkerung anstecken wird – die Berechnungen gehen von 60 bis 70 Prozent aus. Dann dürfte die sogenannte Herdenimmunität erreicht werden, Infektionen kommen also nur noch vereinzelt vor, die Virusaktivität ist nicht mehr epidemisch. So ähnlich, wie das beim Influenzavirus außerhalb der Grippesaison der Fall ist.
Aber wie lange wird es dauern, bis sich in Österreich die Herdenimmunität einstellt? Und werden die in Kraft befindlichen Isolationsmaßnahmen sowie Verhaltensvorgaben bis dahin gelten oder könnten sie schon zuvor schrittweise gelockert werden? Wenn ja, wann wird es so weit sein?
Höhepunkt in drei Wochen
Die Antworten auf diese Fragen hängen fast ausschließlich von der Einhaltung der bestehenden Regeln des Lock-Down ab. Was bereits heute mit Sicherheit gesagt werden kann: Bis sich die Zahl der Ansteckungen über einen längeren Zeitraum stabil hält, wird sich an der jetzigen Situation nichts ändern. Aktuellen Simulationen zufolge könnte in etwa drei Wochen der Höhepunkt der Epidemie erreicht werden. Sollte das eintreffen und es weitere zwei bis drei Wochen lang zu keinem nennenswerten Anstieg kommen, ist es realistisch, dass mit Anfang Mai erste Quarantänemaßnahmen aufgehoben werden – und zwar hauptsächlich nach wirtschaftlicher Notwendigkeit.