Sars-CoV-2

WHO sieht "ermutigende Zeichen" bei Virus-Pandemie in Europa

In Spanien breitet sich das Coronavirus derzeit besonders stark aus, das Gesundheitssystem ist berieits massiv überlastet.
In Spanien breitet sich das Coronavirus derzeit besonders stark aus, das Gesundheitssystem ist berieits massiv überlastet.APA/AFP/BALDESCA SAMPER
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Vom Überschreiten des Höhepunkts in Italien könne aber noch keine Rede sein. Der Zahl der Neuinfektionen erreichte jedoch den geringsten Zuwachs bisher.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht bei der Entwicklung der Coronavirus-Pandemie in Europa "ermutigende Zeichen". "Während die Lage sehr ernst bleibt, beginnen wir, ein paar ermutigende Zeichen zu sehen", erklärte das WHO-Europa-Büro in Kopenhagen am Donnerstag. So sei die Wachstumsrate der Infektionen im besonders stark betroffenen Italien leicht zurückgegangen.

Allerdings sei es noch zu früh für die Feststellung, dass die Pandemie in Italien ihren Höhepunkt erreicht habe, hob der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, bei der Pressekonferenz hervor. In Italien starben nach Angaben vom Mittwochabend bereits mehr als 7500 Menschen an der durch das neuartige Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 - so viele wie in keinem anderen Land der Welt.

Sorge über Lage in Spanien

Bei insgesamt 74.400 Menschen in dem EU-Land wurde eine Infektion nachgewiesen. In den vergangenen Tagen verlangsamte sich den offiziellen Zahlen zufolge aber der Anstieg bei den Coronavirus-Neuinfektionen. Die Zahl der Neuinfektionen erreichte am Mittwoch ihren geringsten Zuwachs seit Beginn der Pandemie: Sie stieg noch um 7,5 Prozent.

Insgesamt wurden nach Behördenangaben in Europa inzwischen 258.068 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen. Besorgniserregend ist allerdings auch die Lage in Spanien mit über 74.000 gezählten Infektionen. Am Mittwoch übertraf die Zahl der Corona-Toten dort die Zahl der Todesopfer in China, wo die Pandemie ihren Ausgang genommen hatte. In Großbritannien beklagte am Donnerstag ein Vertreter des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS, die Krankenhäuser in London seien mit einem "ständigen Tsunami" schwer erkrankter Corona-Patienten konfrontiert.

Europa am stärksten betroffen

Mit über 14.000 Todesfällen ist Europa der am stärksten von der Pandemie betroffene Kontinent. An zweiter Stelle folgt Asien mit 3636 offiziell bestätigten Todesfällen und mehr als 100.000 Infektionsfällen. In der zentralchinesischen Provinz Hubei war das Virus im vergangenen Dezember erstmals aufgetreten.

Bei den offiziell gemeldeten Infektions- und Todesfällen handelt es sich nach Einschätzung von Experten nur um einen Bruchteil der tatsächlichen Corona-Fälle weltweit. In vielen Ländern mangelt es an Testkapazitäten, vielerorts werden zudem nur Patienten mit schweren Symptomen auf das Coronavirus getestet. Virologen gehen daher von einer sehr hohen Dunkelziffer aus.

(APA/AFP)

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