P40, P40 Pro, P40 Pro Plus

Huawei präsentiert "Fotowunder" P40

(c) Screenshot
  • Drucken

Zwei Frontkameras, vier Kameras, eine „Leica Ultra Vision Quad Cam“ auf der Rückseite bieten die neuen Huawei-Smartphones. „Celia“ ist zudem Huaweis eigener Assistent, der bereits englisch und französisch spricht.

Normalerweise hätte das Huawei P40 in Paris vorgestellt werden sollen. Tausende Journalisten und Blogger waren geladen. Nun präsentierte der chinesische Tech-Riese sein Smartphone online auf Youtube. Richard Yu startet mit einem Rückblick auf das „anspruchsvolle“ letzte Jahr. Er sei aber auch stolz darauf, was erreicht wurde. Ohne große Umschweife lenkt er das Interesse auf die P40-Serie. Das P40 Lite ist bereits erhältlich. Die Lite-Serie ist seit jeher das Zugpferd des Unternehmens, zumindest nach Absatzzahlen. Die abgespeckte Ausstattung ist auch deutlich günstiger zu haben. Das P40, P40 Pro und P40 Pro Plus sollen vielmehr zeigen, wozu Huawei bei der Hardware in der Lage ist.

Wie schon in der Vergangenheit kann Huawei die direkten Vergleiche mit der Konkurrenz (Samsung und Apple) nicht unterlassen. Bei der Rückseite hat sich Huawei für Keramik entschieden, wie zuvor auch schon der südkoreanische Mitbewerber beim Galaxy Note 10+. Das Material soll sich vor allem durch seine Widerstandsfähigkeit auszeichnen.

Trotz des größeren Displays sollen das P40 und P40 Pro Plus sehr kompakt sein. Das wird durch einen extrem schmalen Rahmen erreicht. Damit sollen die Geräte auch sehr gut in der Hand liegen. Denn erstmals setzen die Chinesen auf ein an allen Seiten gewölbtes Display. Und es soll auch leichter sein, trotz eines größeren Akkus. 

Fokus auf die „Kamera-Monster“

Das P40 hat eine Triple-Kamera - mit einer 50 MP Ultra Vision Wide Kamera, mit einer 16 MP Ultra Wide Kamera und einer 8MP Optical Telephote Kamera. Das P40 Pro+ bietet eine 40 Megapixel Hauptkamera, eine Ultraweitwinkel mit 40 Megapixel, zehnfach optischen Zoom, dreifachen optischen Telesensor sowie auch eine Tiefensensor und einen Sensor, der dafür sorgen soll, dass die Farben richtig dargestellt werden.

Die in den P40-Modellen verbauten Leica-Kameras sollen nicht nur bei Tag und guten Lichtbedingungen glänzen, sondern auch bei Nacht und schlechten Umständen. Das war aber bislang schon immer eine Stärke der Chinesen. Durch den „Nachtmodus“ sollen die Fotos besser sein als die der Konkurrenz.

(c) Screenshot

Im direkten Vergleich mit dem 100-fachen Zoom zwischen Huawei und Samsung kann es bei den Beispielfotos natürlich laut Richard Yu nur einen Gewinner geben. Die Detailzeichnung soll genauer sein als bei Samsung Galaxy S20+ Ultra. Dabei darf man aber nicht außer Acht lassen, dass Huawei schon gerne auch bei seinen Bildern geschummelt hat.

Die Künstliche Intelligenz hilft mit

Kein Smartphone ohne Künstliche Intelligenz und kommt bei der Kamera zum Einsatz. Sie soll dabei helfen, Reflexionen zu vermeiden. Wer also irgendwann wieder die Möglichkeit haben sollte, im Museum unterwegs zu sein, kann mit dem P40 Gemälde ohne Spiegelung fotografieren.

Bei der Selfie-Kamera rüstet Huawei ebenfalls ordentlich nach. Statt nur einer Kamera kommen zwei zum Einsatz. Die 32-Megapixel-Kamera übernimmt die Hauptarbeit, ein Tiefen-Sensor und ein Umgebungssensor sind ebenfalls verbaut  - womit auch 4K-Selfie-Videos möglich sein werden. Bokeh-Effekte sind jetzt auch bei der Frontkamera kein Problem mehr. Gesichtserkennung ist wie auch Gestensteuerung verbaut.

Bei „Attention Aware Screen“ handelt es sich um den Einsatz der Kamera, wodurch sichergestellt werden soll, dass es nicht automatisch in Standby geht, wenn man noch etwas liest.

Durch den verbauten Tiefensensor sind auch Gesten möglich. Bislang sind LG und Co. mit dem Einsatz dieser Technologie noch gescheitert. In der Praxis erwiesen sich die Funktionen bislang noch nicht als hilfreich. Eine nahtlose Verwendung ist noch nicht möglich.

Die Kameras sind das Herzstück der P40-Serie. Dafür ruft Huawei auch den „Next Image Award“ ins Leben. Nutzer sollen ihre Bilder einreichen.

Ein Überblick über die Ausstattung

(c) Barbara Steinbrenner

Trotz anfänglicher Schwierigkeiten kommt der Kirin 950 zum Einsatz, dieser basiert weiterhin auf der ARM-Architektur. Zu Beginn des US-Handelsbanns beendete auch das britische Unternehmen seine Zusammenarbeit mit Huawei, weil die R&D-Abteilung in Texas stationiert ist und man somit US-Technologie verkaufe. Hier scheinen die Unstimmigkeiten des Banns geklärt zu sein; vorerst.

Der Prozessor bietet WiFi 6 Plus, den neuesten Standard und bietet Übertragungsraten von 2400 Mbps bei 160 MHz.

Der Akku im P40 Pro Plus (4200 mAh) bietet 40-Watt-Super-Charge und lässt sich - wenn auch langsamer - kabellos laden.

„Hey, Celia“ - ein neuer smarter Assistent

Nach Cortana (Microsoft), Siri (Apple), Bixby (Samsung) und Alexa (Amazon) ist Huawei an der Reihe. Celia kann bereits zum Start englisch und französisch. Besonders französisch wäre - ohne Coronavirus -  ein netter Gag gewesen, da die Modelle in Paris vorgestellt werden hätten sollen. Der Assistent soll nach und nach in weiteren Ländern und Sprachen ausgerollt werden. Naturgemäß wird deutsch als Sprache erst später zur Verfügung stehen. 

Normalerweise präsentiert Huawei die Mate-Serie in München, meist im Herbst. Die Chancen stehen also gut, dass „Celia“ noch dieses Jahr ihre ersten Sprachversuche auf deutsch startet.

Die Krux ist die Software

In mehr als 170 Ländern sind die Huawei Mobile Services bereits verfügbar. 400 Millionen Nutzer verzeichnet der Konzern bereits. An sich mangelnder Alternativen auch nicht sonderlich überraschend. In China sind die Google-Mobile-Services (GMS) nicht vorhanden sowie auch in einzelnen anderen Ländern. Dass diese Dienste (Gmail, YouTube, Google Maps) nicht vorhanden sind, werden Huawei noch länger zu schaffen machen.

Richard Yu ruft einmal mehr die Entwickler dazu auf, ihre Anwendungen auch für die AppGallery anzubieten.

Verfügbarkeit und Preis

Ab Anfang April sollen die Geräte erhältlich sein. Das Huawei P40 wird in den Farben Weiß, Silber und Schwarz für einen Preis von 799 Euro angeboten. Das P40 Pro für 999 Euro in den gleichen Farben. Das Huawei P40 Pro Plus wird voraussichtlich erst im Sommer in Österreich erhältlich sein. Der Preis des 5G-Smartphones wurde bis dato nicht kommuniziert.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.