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Lächeln in Zeiten des Coronavirus

Leonard Cohen
Leonard CohenREUTERS
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Fremd ist uns derzeit nur das verfluchte Ding.

I can't leave my house“: Mit diesem stoischen Satz beginnt „The Goal“, ein Song aus dem allerletzten Album von Leonard Cohen. Noch lauter hallt zurzeit eine andere Zeile aus diesem Lied im Hirn: „The neighbour returns my smile of defeat.“ Sie passt auf unsere Straßen, auf denen so viele Menschen, die Gott sei Dank ihr Haus doch verlassen können/dürfen, einander anlächeln.

Das ist neu und schön in diesen coronösen Tagen: Menschen auf der Straße lächeln einen an, man lächelt zurück. Oder umgekehrt. Manchmal ist es, wie bei Cohen, ein resigniertes Lächeln, manchmal ein zwinkerndes, das mit der Resignation kokettiert. Oft ein aufmunterndes, selten ein nachgerade fröhliches. Bisweilen ein verlegenes. Nie ein sarkastisches. Meist ein verbindendes, das auch sagt: Ja, ich weiß, wir sind uns fremd, aber kann man einander wirklich fremd sein in diesen Tagen, da uns ein so unerhörtes Schicksal eint? Dieses Lächeln wirkt inniger als so manches Bussi, Bussi in der Normalzeit.

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