Anti-Corona-App

Datenschutzbeauftragter: Feststellen von Infektionsketten über Apps sinnvoll

APA/AFP/GABRIEL BOUYS
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Für den Datenschutzexperten Ulrich Kelber widersprechen sich Infektionsbekämpfung und Datenschutz nicht.

Der deutsche Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Ulrich Kelber, sieht in einer Anti-Corona-App, die auf Freiwilligkeit basiert, eine Möglichkeit zur Eindämmung der Virus-Pandemie.

"Wenn die Nutzer einer App ihre freiwillige Einwilligung zur Datenverarbeitung geben, könnte eine technische Lösung zur Identifikation von Infektionsketten sicher ein sinnvoller Beitrag zur Krisenbewältigung sein", sagte Kelber am Donnerstag dem "Handelsblatt". Infektionsbekämpfung und Datenschutz widersprächen sich nicht, betonte er.

Er sei offen für alle konkreten Lösungsvorschläge, sofern sie geeignet und verhältnismäßig seien. "Wir stehen bereit, zu beraten und auch die datenschutzrechtlichen Aspekte schnell zu prüfen", sagte Kelber. "Dafür ist meine Behörde beispielsweise im engen Austausch mit dem Robert Koch-Institut."

Über die Auswertung von Handy-Daten zur Eindämmung der Corona-Pandemie wird derzeit kontrovers diskutiert. Der innenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Konstantin Kuhle, mahnte: "Wir dürfen unsere Grundwerte auch in Krisenzeiten nicht über Bord werfen." Deswegen müsse die Debatte über die Nutzung von Handydaten "behutsam geführt werden", erklärte Kuhle am Donnerstag. "Laden sich Infizierte und Kontaktpersonen eine entsprechende App freiwillig herunter, könnte dies eine datenschutzkonforme Lösung sein", betonte der FDP-Politiker zugleich.

(APA/AFP)

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