Neue Oberstufe: Start verschiebt sich neuerlich

Die Reform der Oberstufe kommt erst im Herbst 2023.
Die Reform der Oberstufe kommt erst im Herbst 2023.Die Presse /Clemens Fabry
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Die Reform der Oberstufe kommt erst im Herbst 2023.

Wien. In Zeiten von coronabedingten Schulschließungen gehen andere bildungspolitische Maßnahmen nahezu unter – so etwa die neuerliche Verschiebung der Reform der Oberstufe. Die neue Oberstufe (Nost), bei der der Lehrstoff in einsemestrige Module unterteilt wird, soll erst im Herbst 2023 starten.

Einen entsprechenden Gesetzesentwurf hat Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP), wie die „Wiener Zeitung“ berichtet, in Begutachtung geschickt. Damit wird der Start der sogenannten Nost bereits das vierte Mal verschoben. Erst Ende des Vorjahres kündigte das Ministerium, wie „Die Presse“ berichtete, eine neuerliche Verzögerung um ein Jahr an. Nun dürften zwei Jahre daraus werden. Das neue System wird also erst jene Schüler treffen, die im Herbst 2023 in die zehnte Schulstufe (6. Klasse AHS bzw. 2. Klasse BMHS) kommen.

Freiwillig hat bisher nur rund ein Zehntel der knapp 350 AHS und etwa die Hälfte der 365 BMHS (berufsbildende mittlere und höhere Schulen) auf das neue System umgestellt.

Deutschklassen adaptiert

Änderungen wurden auch bei den umstrittenen Deutschförderklassen auf den Weg gebracht. Bei Kindern mit Deutsch als Muttersprache soll die „Passgenauigkeit“ der Maßnahmen verbessert werden. Werden bei ihnen Deutschdefizite festgestellt, kommen sie nicht automatisch in Deutschklassen, immerhin könnten die Deutschdefizite auch in Sprachentwicklungstörungen, Hörschäden etc. begründet sein. In diesen Fällen sollen andere Maßnahmen ergriffen werden.

Auch bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache wird nachjustiert. Bei Deutschdefiziten müssen sie zwar weiterhin in Deutschförderklassen. Zusätzlich sollen aber auch sie andere Fördermaßnahmen bekommen können. (j. n.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.03.2020)

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