Die Angst sich anzustecken. Die Angst um den Job. Die Angst um das Unternehmen, das eben noch gesund war und jetzt taumelt. Wie geht man damit um? Business-Coach Michaela Judy weiß Rat.
Michaela Judy (Bild) ist keine Psychiaterin. Sie ist Coach und Supervisorin, außerdem Vorstandsvorsitzende des ÖVS, der Österreichischen Vereinigung für Supervision und Coaching. Judy hat es mit gesunden Menschen zu tun, die in eine Krise geraten. Also mit jedem von uns.
Angst ist das Thema der Stunde, sagt sie. Die Angst, sich mit dem Coronavirus anzustecken, krank zu werden, zu leiden, vielleicht zu sterben. Die Angst, den Job zu verlieren, unvorbereitet und schuldlos. „Je weiter oben in der Hierarchie jemand steht, desto mehr kommt auch die Angst um das Unternehmen dazu. Eben war es noch gesund, jetzt taumelt es.“
Wie geht man mit all diesen Ängsten um? Zwei Punkte, meint Judy, sind wichtig, auch wenn sie einander scheinbar widersprechen. Erstens, Angst nicht negieren. Zweitens, sie nicht überhand- nehmen lassen.
„Die Leute haben Angst und sie haben Grund dazu“, sagt Judy. Will man ihnen diese Angst ausreden, befeuert sie das nur. „Macht man die Angst aber besprechbar, portioniert man sie und sie wird handhabbar.“ Ziel also: zulassen, anerkennen, besprech-, portionier- und somit lösbar machen.