Einigung

Bald wieder alle Baustellen offen

Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen könnte die Bauwirtschaft bald wieder durchstarten.

Wien. Donnerstagabend wurde hinter verschlossenen Türen verhandelt. Sozialpartner und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) standen kurz vor einer Einigung, die regelt, unter welchen Bedingungen die Arbeiten in der Bauwirtschaft wieder aufgenommen werden können.

Aktuell sind 55.000 der 95.000 Bauarbeiter in Österreich zu Hause, berichtete der Chef der Baugewerkschaft, Josef Muchitsch. Er forderte zuletzt, dass sämtliche Baustellen zu schließen seien, um die Mitarbeiter vor dem Coronavirus zu schützen. Tatsächlich haben vor allem die großen Baukonzerne Strabag und Porr ihre Baustellen geschlossen. Nur noch Sicherungsarbeiten werden durchgeführt, hieß es zuletzt.

Allerdings betonten auch die Chefs der großen Wirtschaftsforschungsinstitute IHS und Wifo gestern, dass es für die heimische Wirtschaft kriegsentscheidend sei, Industrieproduktion und Bausektor so rasch wie möglich wieder hochzufahren. Zu den neuen Bestimmungen auf dem Bau sollen Schutzbekleidung, Vollvisierhelme und Masken zählen. Auf den Baustellen muss künftig zwischen Arbeitern ein Mindestabstand eingehalten werden.

Unter diesen Voraussetzungen könnten die Bauarbeiten in den nächsten Tagen wieder aufgenommen werden. Die Bauwirtschaft trägt etwa sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts bei und beschäftigt insgesamt 250.000 Menschen. Vor allem gilt ein prosperierender Bausektor als wichtiger Multiplikator für die gesamte Volkswirtschaft.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.03.2020)

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