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Coronavirus: USA haben mehr bestätigte Fälle als China

APA/AFP/FREDERIC J. BROWN
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Mehr als 82.400 Menschen erkrankten in den USA am Coronavirus. US-Präsident Donald Trump will notfalls von Pleite betroffene Fluglinien kaufen.

Die USA haben nach Angaben von US-Experten inzwischen mehr bekannte Coronavirus-Infektionen als jedes andere Land. In den USA gab es bis Donnerstagnachmittag 82.400 bekannte Infektionen, in China rund 81.800 und in Italien etwa 80.600, wie aus einer Übersicht der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität hervorging. Weltweit gibt es nun mehr als eine halbe Million bestätigte Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2.

US-Präsident Donald Trump sagte vor Journalisten im Weißen Haus, die hohe Zahl bestätigter Infektionen in den USA liege daran, dass im Land so viele Tests durchgeführt würden. In anderen Ländern wie China wisse man zudem nicht, was die wirklichen Zahlen seien, sagte Trump. Experten gehen davon aus, dass es vielerorts wesentlich mehr Infektionen gibt, als bisher durch Tests bestätigt wurden.

In den USA wurden Johns Hopkins zufolge bisher infolge der Lungenerkrankung Covid-19 mehr als 1100 Todesfälle gemeldet. Für Italien wurden bisher mehr als 8000 Todesopfer gemeldet, für China mehr als 3000. Die University of Washington hält in den USA in den kommenden vier Monaten jedoch mehr als 81.000 Tote möglich. Manche Schätzungen gingen sogar von 162.000 Todesopfern aus, andere dagegen von 38.000, heißt es in einer Studie. Die große Abweichung begründet er damit, dass die unterschiedlich schnelle Ausbreitung des Virus in verschiedenen Regionen den Forschern Rätsel aufgebe.

Preis für Eier auf Rekordhoch

Auch erste Auswirkungen auf die Wirtschaft werden sichtbar: Die große Nachfrage nach Eiern hat zu einer Verdreifachung des Preises seit Monatsbeginn geführt. Für ein Dutzend "Midwest large" verlangte Wholesale am Donnerstag 3,09 US-Dollar (2,81 Euro), laut dem Marktinformationsservice Urner Barry der höchste Preis, der jemals gezahlt werden musste. Mitte Jänner hatte das Dutzend "Midwest large" noch 0,78 Dollar gekostet, bis Anfang März kostete die Marke 1,03 Dollar.

US-Präsident Donald Trump will nun den Fluglinien unter die Arme greifen: Die US-Regierung im Zuge eines Rettungsprogramms an strauchelnden Fluggesellschaften beteiligen. Die USA könnten es nicht zulassen, dass die Airlines wegen der Coronavirus-Epidemie Pleite gingen, sagte Trump am Donnerstag im Weißen Haus.

Falls die Regierung Fluggesellschaften mit Krediten oder Direkthilfen unterstütze, könne sie sich auch an ihnen beteiligen, sagte er. "Wenn wir das nicht machen, hätten wir keine Airlines mehr", sagte Trump.

Fluggesellschaften sind von der Coronavirus-Pandemie besonders schwer betroffen. Im riesigen Konjunkturpaket des US-Kongresses sind auch Milliardenhilfen für Airlines vorgesehen. Ob es sich dabei um Kredite, Direkthilfen oder eine Mischung aus beidem handeln würde, war zunächst noch unklar. Der Senat hatte das Konjunkturpaket, mit dem rund zwei Billionen US-Dollar (1.847 Mrd. Euro) in die Wirtschaft gepumpt werden sollen, am Mittwochabend beschlossen. Die Zustimmung des Repräsentantenhauses wurde an diesem Freitag erwartet.

(APA/dpa)

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