#stayathome-Essen, Teil 2: Topfenomelette

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Kochen mit Rezeptpflicht: Wann, wenn nicht jetzt. Zubereitet nach Anleitung und mit etwas Muße statt der ewigen Freestyle-TV-Pasta - aber dennoch unkompliziert. Die neue „Schaufenster“-Serie.

Bei jedem Rezept aus der #stayathome-Serie gilt: Lesen Sie es zuerst durch, um zu sehen, ob Sie es auch wirklich nachkochen möchten oder angesichts der erforderten Zutaten - so basic sie sind - können. Die Zutatenliste finden Sie weiter unten in kompakter Form, ebenso wie das Rezept noch einmal in Kürzestfassung. Was alle Rezepte gemeinsam haben werden: Sie basieren auf unkomplizierten Massen aus wenigen Zutaten, die sich im Rohzustand ganz anders präsentieren als später im gekochten/gebackenen/gedämpften. Diese Rezepte nachzukochen heißt also auch, einer Verwandlung samt einigem Zauber beizuwohnen - etwas, für das sonst eher wenig Zeit und Muße da ist.

Diese süße Hauptspeise, Teil zwei unserer Serie nach den tiefgrünen Brennnesselknödeln, ist ein Hybrid zwischen unzerzupftem Schmarren, Auflauf und Omelette. Nennen Sie dieses flauschige Etwas ruhig, wie Sie möchten, vielleicht auch jedes Mal anders - Sie werden es jedenfalls wohl wieder zubereiten wollen. Das (abgewandelte) Rezeptgrundgerüst stammt - danke! - aus der Spickzettelsammlung des oberösterreichischen Mühltalhofs, der dieser Tage übrigens weiterhin Brot bäckt und verkauft.

Ganz zu Beginn kümmern wir uns um die Form. Geeignet ist alles, was eine Beschichtung hat und ofenfest ist - auf dem Foto sehen Sie eine gusseiserne Pfanne. Die Form gut buttern und, wenn Sie eine Omelette mit Fruchteinsprengseln möchten, den Boden zum Beispiel mit Beeren aus dem Tiefkühlfach auslegen. Wenn Sie mehr Aufwand betreiben wollen, können Sie auch Apfelscheiben karamellisieren oder ähnliches. Oder Sie sind mit der schieren Topfenmasse zufrieden (auch das ist keine Schande) und belassen es beim Einfetten.

Jetzt heizen wir das Backrohr vor: 170 Grad Umluft. Für die Masse brauchen wir nur wenige Zutaten, in erster Linie Eier. Insgesamt sechs Stück, wobei Ihnen zwei Eiweiß übrigbleiben werden - diese einfach (mit der Menge beschriftet!) einfrieren. Zwei ganze Eier, zwei Dotter und 70 g Staubzucker schlagen wir mit dem Handmixer möglichst schaumig. Dann mischen wir 140 g Topfen unter, das Mark einer Vanilleschote, eine Prise Salz und die abgeriebene Schale einer Bio-Zitrone (und zwar wirklich bio - „unbehandelt“ ist ein vielfach missverstandener Verkaufsschmäh und besagt bloß, dass die Frucht nach allerlei Pestizidduschen nicht auch noch gewachst oder mit Konservierungsmitteln behandelt ist). Wir haben nun eine schön schaumige, schon köstlich duftende erste Masse. 

Jetzt schlagen wir vier Eiklar (zwei davon sollten die Reste der schon verwendeten Dotter sein, zwei neue Eier kommen hinzu) mit 100 g Kristallzucker langsam auf - und zwar nicht allzu stark! Der Schnee darf nicht erschöpft vom „Überschlagen“ sein, damit er später noch Lust hat, uns mit seinem Aufgehvermögen zu beeindrucken. (Machen Sie ihm also doch die Freude und schauen Sie ihm ein bisschen dabei zu - er weiß doch, dass jedes Backrohr ein Sichtfenster hat.)

Unsere beiden Grundmassen sind nun fertig. Wir mischen die beiden mit möglichst wenigen Spatel-/Schneebesen-/Löffelschlägen und füllen das Ganze in die vorbereitete Form. Im vorgeheizten Backrohr etwa 25 Minuten backen. Behalten Sie das sich allmählich aufplusternde runde Ding im Auge, es sollte jedenfalls satt goldgelb und nicht blassgold sein. Wenn Sie gern Fotos von Ihrem Essen machen, legen Sie Ihr Handy bereit, bevor Sie die Form aus dem Backrohr holen - frisch geschlüpft ist die Topfenomelette am schönsten.
Sie können das Wunderding nun entweder direkt aus der Form essen oder auf einen ausreichend großen Teller stürzen. Und, wie nennen Sie Ihres?

Zutaten und Anleitung in Kürzestform

2 Dotter
2 ganze Eier
70 g Staubzucker
140 g Topfen
Mark einer Vanilleschote
Abrieb einer Bio-Zitrone
Prise Salz

4 Eiklar
100 g Kristallzucker
eventuell Beeren oder karamellisierte Apfelscheiben

Ofenfeste Form einfetten, eventuell mit Beeren oder Apfelscheiben ausstreuen. Backrohr auf 170 Grad Umluft vorheizen. 2 Dotter, 2 Eier, 100 g Staubzucker schaumig schlagen, Topfen, Salz, Vanille, Zitronenschale dazu.
4 Eiklar mit Kristallzucker zu nicht ganz festem Schnee schlagen, mit der Topfenmasse mischen, in die Form füllen. Ca. 25 min backen. 

>>> Teil 1: Brennnesselknödel

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