Satellitenmessung

Corona: Europas Luft wird besser

ESA
  • Drucken

Der europäische Satellit „Copernicus Sentinel-5P" hat einen deutlichen Rückgang bei Substanzen wie Stickoxid in der Atmosphäre über Europa gemessen. Hauptgrund sind die Beschränkungen wegen der Coronapandemie.

Schon vor rund zwei Wochen hatte die Europäische Weltraumagentur ESA auf einen positiven Effekt von Corona hingewiesen: Daten des europäischen Erdbeobachtungssatelliten „Copernicus Sentinel-5P" zeigten demnach, dass die Luftverschmutzung in all ihren Formen wegen der strikten Restriktionen der Wirtschaft und des Verkehrswesens im Zuge der Coronapandemie über Norditalien stark gesunken ist, speziell im Bereich der Stickoxid-Emissionen.

Damals schon hieß es, dass man auch anderswo in Europa eine Luftverbesserung sehen könne. Neue Daten von Sentinel-5P bestätigen das mittlerweile. Der Rückgang bei Stickoxiden ist demnach in allen Ballungsräumen Europas, wo massive Quarantänemaßnahmen gelten und Industrie, Verkehr und Gewerbe reduziert wurden,  „bedeutend". Man sehe das also nicht nur in Norditalien, sondern auch über dem Großraum Paris und Nordostfrankreich, den Benelux-Ländern, England, Westdeutschland, Madrid, Barcelona, Lissabon und so fort.

Die Aussagen stammen von Wissenschaftlern am Königlich Niederländischen Institut für Meteorologie (KNMI), die die einschlägigen Daten von Sentinel-5P auswerten. Die Bilder unten zeigen die Verhältnisse im März 2019 und die Mittelwerte von 14. bis 25 März 2020. Aufgrund der Breite der Datenbasis könne man natürliche Faktoren (speziell das Wetter), die die Stickoxidwerte in der Luft beeinflussen, weitgehend herausrechnen. Damit bleibe der von Menschen gemachte Teil der Emissionen übrig.

ESA
ESA

Sentinel-5P, gebaut vom britischen Zweig des europäischen Astrium-Konzerns (heute Airbus Defence and Space), wurde 2017 von einem russischen Startplatz aus ins All gebracht und ist auf Atmosphärenforschung spezialisiert. Das Kerngerät an Bord heißt Tropomi (das steht für Tropospheric Monitoring Instrument). Es kann zahlreiche Substanzen messen, etwa auch Ozon, Methan, Formaldehyd, Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid und Wasserdampf. Das Gerät wurde in den Niederlanden gebaut.

>>> Link zur ESA

>>> Link zu Tropomi

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.