Pizzicato

Slacking im Home-Office

Wie wird das denn nun werden, da uns die Sommerzeit eine Stunde mehr Tageslicht schenkt? Eine Stunde mehr Facebooken, Bloggen, Chatten, Simsen, Twittern, WhatsAppen, Zoomen, Skypen, Slacken und was es sonst noch gibt an Kommunikationstechnologien. Vom guten, alten Telefonieren ganz zu schweigen.

Da die soziale Kontrolle beim Teleworking oft wegfällt, reißen Sitten ein wie im Silicon Valley, Heimat der Hightech-Genies, Gurus und Nerds – und der Erfinder von Slack, der digitalen Kommunikationsplattform. Slack oder Slacking, das heißt so viel wie schlaff, nachlässig, abhängen – und trifft ganz gut das Erscheinungsbild im Home-Office, wo sich Pizzaschachteln, Flaschen und Geschirr stapeln. Ehe man sich's versieht, sprießt einem ein Fünftagebart und die Haare stehen wild zu Berge – und kein Friseur weit und breit.

Manche schlurfen in T-Shirt und Boxershorts herum. Wie jener Ex-USA-Korrespondent der „Süddeutschen“, der sich als „Pyjama-Korrespondent“ bezeichnet und damit seine Zunft gemeint hat, die es in aller Herrgottsfrüh zum Laptop treibt, während die Redakteure in der Heimat ihr Mittagessen verzehren. Wir fragen uns indes, wie es den ORF-Kollegen ergehen mag, die am Küniglberg als „ZiB“-WG in extremis kaserniert sind. Bärte und Strubbelfrisuren wären uns derweil nicht aufgefallen. Was noch kommen kann . . . (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.03.2020)

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