Quergeschrieben

Und es passiert doch? Über den Wunsch, sich zu irren

Warum ein vor neun Jahren geschildertes Szenario in Corona-Zeiten nicht mehr so abwegig erscheint und Wachsamkeit bei Maßnahmen der Politik ratsam ist.

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Österreich könnte – und es ist auch für die absehbare Zukunft nicht auszuschließen – in eine Krisensituation geraten, mit Massenarbeitslosigkeit, mit Bedrohung von außen, mit einer wirklichen sozialen Krise. All diese Faktoren könnten in einem unglücklichen Augenblick der Geschichte gleichzeitig auftreten und die Menschen wären sofort bereit, ein Stück Freiheit zu opfern (. . .) Wenn in einer solchen Situation das Gespür abhandengekommen ist, was demokratisch geht und was nicht, dann verlieren alle. Wenn dann zu einer allgemeinen Wirtschaftskrise noch eine Vertrauens- oder Glaubwürdigkeitskrise der Politik hinzukäme (. . .) könnte die Situation auf die Seite einer Pseudo-Demokratie kippen, in der nur mehr das institutionelle Gerippe den Schein wahrt . . .“

Dieses Szenario habe ich vor neun Jahren in dem kleinen Band „Ende des Gehorsams“ entworfen – im Konjunktiv und in der Hoffnung, es möge nie so weit kommen. Ich bereue, dies damals so geschrieben zu haben und hoffe heute inständig, ich möge unrecht gehabt haben. Alles nur ein Irrtum! Nie wäre die Bereitschaft größer, ihn zuzugeben, als jetzt. Nie würde ich mich mehr darüber freuen als jetzt. Nur das mit der Glaubwürdigkeitskrise in der Politik hat sich bewahrheitet – in Tirol.

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