Geldpolitik

Billionen gegen den Systemkollaps

EZB-Chefin Christine Lagarde ist nicht einmal ein halbes Jahr im Amt und muss schon Feuerwehr spielen.
EZB-Chefin Christine Lagarde ist nicht einmal ein halbes Jahr im Amt und muss schon Feuerwehr spielen.REUTERS
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Notenbanken rund um den Globus haben seit Anfang März mit dramatischen Aktionen auf das Coronavirus reagiert. Die wichtigsten Maßnahmen im Überblick.

Wien. So schnell kann es gehen: Als vor einigen Wochen Produktionsstätten in China stillgelegt und Lieferketten unterbrochen wurden, befanden sich die Notenbanken der westlichen Hemisphäre noch in einer Warteposition. Doch spätestens seit sich das Coronavirus seinen Weg nach Europa und in die USA gebahnt hat, das Schließen von Geschäften angeordnet und Quarantänemaßnahmen ergriffen wurden, war zügiges Handeln angesagt. Den Industriestaaten steht eine Rezession ins Haus, über deren Ausmaß sich nur spekulieren lässt. Um einen Zusammenbruch des Finanzsystems zu verhindern, haben die Notenbanken in den vergangenen Wochen massiv und mehrfach interveniert. Eine Zusammenfassung:

Die US-Notenbank Fed

Praktisch überfallsartig hat die Federal Reserve am 3. März ihren Leitzinssatz um ganze 0,5 Prozentpunkte gesenkt. Ein Schritt, der an diesem Tag höchst ungewöhnlich erschien, hatte es einen solchen doch seit der Finanzkrise nicht mehr gegeben. Inzwischen hat die Fed mit einer Vielzahl an Maßnahmen nachgelegt: So stellte sie den Banken zunächst 1500 Milliarden Dollar an Liquidität zur Verfügung und verabschiedete sich von ihrer Beschränkung, monatlich „nur“ 60 Mrd. Dollar an Anleihen mit kurzer Laufzeit zu erwerben. Am Sonntag, dem 15. März, um zehn Uhr abends folgte dann die nächste Überraschung. Die US-Notenbank senkte ihren Leitzinssatz auf eine Spanne zwischen null und 0,25 Prozent, legte ein 500 Mrd. Dollar schweres Programm zum Kauf von Staatsanleihen auf und nahm sich nun auch des Marktes für hypothekenbesicherte Wertpapiere an.

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