Coronavirus

EZB und FMA: Aufseher wollen keine Dividenden bei Banken

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xmhx v l Euro Symbol am Willy Brandt Platz Frankfurt Euro Symbol Eurozeichen Frankfurt am Main *imago/Jan Huebner
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Die europäische und die österreichische Bankenaufsicht verlangen von der Bankenbranche, angesichts der Corona-Krise von Dividendenauszahlungen abzusehen - zumindest für ein halbes Jahr.

Die EZB-Bankenaufsicht hat am Freitagabend die Banken in der Eurozone aufgefordert, auf Gewinnausschüttungen zu verzichten. Für Österreich hat die Finanzmarktaufsicht (FMA) diese dringliche Empfehlung gesondert ausgesprochen: Die Banken sollen zumindest für die nächsten sechs Monate Dividendenzahlungen aussetzen. Das gilt sowohl für Dividenden für das Geschäftsjahr 2019 als auch für 2020.

Die Beschlüsse der Aufseher sind heute gefallen. Beide Institutionen, EZB und FMA, gehen auf jeden Fall davon aus, dass die Geldinstitute Dividendenentscheidungen vorerst für zumindest sechs Monate aufschieben, jedenfalls aber bis Klarheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung im Gefolge der Corona-Krise besteht. EZB und FMA haben die Banken umgehend informiert.

Die Banken müssen jetzt Firmen und private Haushalte durch die Krise tragen und dabei selber ihr Geld beisammenhalten.

„Unverantwortliche Ausschüttungspolitik"

Wegen der Corona-Pandemie hätten die Staaten in noch nie da gewesenem Ausmaß Hilfs- und Unterstützungspakete beschlossen, um Realwirtschaft und Finanzwirtschaft zu schützen, schrieben die beiden Aufsichtsbehörden. "Es wäre völlig unverständlich, wenn Banken ihre finanziellen Ressourcen durch eine unverantwortliche Ausschüttungspolitik schmälerten," unterstrichen die FMA-Vorstände Helmut Ettl und Eduard Müller.

Nun gehe es darum, zusammenzustehen. Der durch die Coronakrise verursachte wirtschaftliche Schock müsse möglichst abgefedert werden. Und es müssten Voraussetzungen geschaffen werden, damit man nach der Krise bald wieder voll durchstarten könne. Die Kreditinstitute hätten eine verantwortungsvolle Funktion für die Volkswirtschaft und sie müssten selbst den Schock und dessen Folgen verkraften.

Die EZB beaufsichtigt die großen Geldhäuser Europas, darunter sind in Österreich unter anderen Raiffeisen Bank International, Erste Group und Bawag. Der Aufruf zum Dividendenverzicht erging vonseiten der FMA auch an alle anderen Banken in Österreich. Einige Großbanken hatten davor für 2019 bereits Dividendenerhöhungen in Aussicht gestellt.

(APA)

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