Elf Jahre Presse am Sonntag

Christian Lindner: „Die Situation ist unerträglich“

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FDP Chef Christian Lindner FDP Chef Christian Lindner *** FDP Boss Christian Lindner FDP Boss Christimago/Max Stein
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FDP-Chef Christian Lindner hält es für brandgefährlich, im Kampf gegen Corona die Tür für den Überwachungsstaat zu öffnen. Von der deutschen Regierung fordert er eine Exit-Strategie für eine rasche Rückkehr zu Normalität.

Wie geht es Ihnen in Berlin in Zeiten der Coronapandemie?

Christian Lindner: Es ist befremdlich. Am Mittwoch hatten wir eine Sitzung im Bundestag. Ich habe selten mich so gefreut, unter Leute zu kommen. Ansonsten hatte ich außer Videokonferenzen und Telefonaten nur Kontakt mit meiner Lebenspartnerin und Teams von ARD oder ZDF, die vor der Haustüre einen O-Ton aufnehmen wollten. Ich will aufwachen aus diesem Traum, aber es geht immer weiter. Der Wert von Gesundheit und Freiheit wird unterschätzt, wenn man beides scheinbar im Überfluss hat.

Ist diese Krise eine dieser Wegscheiden, die alles auf den Kopf stellen? Wird sich nun die Entglobalisierung beschleunigen, die unter US-Präsident Trump einsetzte?

Wir werden danach in einer anderen Welt leben. Vieles wird sich ändern – vielleicht auch zum Positiven. Das haben wir ja selbst in der Hand. Es gibt jetzt viel Nationalismus, Abschottung, Reisebeschränkungen sogar innerhalb Europas, auch einen Trump, der sich anschleichen will an deutsche Unternehmen, die an Impfstoffen arbeiten. Doch es ist nicht ausgeschlossen, dass wir uns nach der Krise besinnen: Große Menschheitsaufgaben kann man nicht national angehen.

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