Luftfahrt

Verhindert Gewerkschaft Kurzarbeit bei Laudamotion?

Laudamotion-Mitarbeiter bangen um ihre Zukunft.
Laudamotion-Mitarbeiter bangen um ihre Zukunft.imago images/Arnulf Hettrich
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550 Mitarbeiter der Fluglinie Laudamotion wurden vergangene Woche zur Kündigung angemeldet. Eigentlich hat die Ryanair-Tochter um Kurzarbeit angesucht. Doch die Gewerkschaft legt sich quer, weil das Unternehmen den Betriebsrat nicht anerkennt.

Wien. Es ist ein dramatischer Appell, den 304 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Laudamotion an die Gewerkschaft Vida in einen Offenen Brief richten. „Dringendes Ersuchen, den 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des fliegenden Personals der LAUDA-MOTION GmbH den Arbeitsplatz am Standort Wiener Flughafen durch „Corona-Kurzarbeit“ zu erhalten“ steht da in fetten Lettern. Denn die Kurzarbeit bei der Ryanair-Tochter scheiterte bisher einzig und allein am Sanktus der Gewerkschaft.

Tatsächlich wird derzeit der Streit zwischen Gewerkschaft und Laudamotion-Geschäftsführung auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen. Das Management der Fluglinie hat nämlich im vergangenen Jahr die Wahl des Betriebsrats nicht anerkannt. Die Betriebsratschefin wurde sogar gekündigt. Ihr wird der Zutritt auf das Firmengelände verweigert. Als das Unternehmen nun um Kurzarbeit angesucht hat, stellte die Gewerkschaft Vida Forderungen.

Schon vergangene Woche schrieben die Betriebsräte von AUA, Eurowings und Co. ihrerseits einen Offenen Brief. Darin fordern sie, „dass sich sowohl der Mutterkonzern Ryanair und auch die Geschäftsführung der Österreichtochter Laudamotion an die in Österreich geltenden Rechte und Spielregel der Sozialpartnerschaft halten, damit auch die Arbeitsplätze und Entgelte der Lauda-Mitarbeiter gesichert werden können."

Mit anderen Worten: Der Machtkampf ist voll entbrannt. Die Gewerkschaft hoffte mit dem Druckmittel der Kurzarbeit das Laudamotion-Management zur Räson zu bringen. Doch dieses bliebt hart und meldete sämtliche Mitarbeit zur Kündigung an. Der flehentliche Brief der von der Kündigung bedrohten Mitarbeiter ist nun die nächste Stufe in einem Machtkampf, der bisher nur Verlierer kennt.

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