In Dubai will eine deutsche Investmentfirma Türme mit Namen von Berühmtheiten wie Michael Schumacher oder Niki Lauda bauen. Das Unternehmen steht allerdings im Mittelpunkt eines Spekulationsskandals.
Die deutsche Investmentfirma Alternative Capital Invest (ACI) baut Promi-Türme in Dubai und will dadurch mit Immobilienfonds Gewinne machen. Neben Berühmtheiten wie Michael Schumacher und Boris Becker hat auch Niki Lauda gegen Bezahlung seinen Namen für eines dieser Bauwerke hergegeben. Die ACI steht jetzt allerdings im Mittelpunkt eines Spekulationsskandals. Ob die Bauwerke fertig gestellt werden, ist unklar.
Bauprobleme und Kapitalbetrug
ACI bietet in Dubai geschlossene Immobilienfonds an, was bedeutet, dass die Anleger nur mit ihrer Einlage haften. Mit diesem Geld, meistens mindestens 10.000 Euro pro Einlage, sollen anschließend in Dubai Türme gebaut werden, die dann mit einem Gewinn weiterverkauft werden. Ausgeschüttet wurde aber bisher nur ein Bruchteil dessen, was in Aussicht gestellt wurde.
Allerdings dürfte es zur Zeit Probleme mit Baufirmen und Bauverzögerungen geben, was die Aktion zum Scheitern bringen könnte. Unvollständige, verlassene Baugruben sind die Folge. Das Projekt steht generell in keinem guten Licht: Gegen ACI ermittelt die Staatsanwaltschaft Bielefeld wegen Kapitalanlagebetrug. Dabei wurden bereits die Geschäftsräume der Firma durchsucht, wie das "Handelsblatt" berichtet. Ein Teil der Firmen-Führung hat sich angesichts der Probleme angeblich abgesetzt.
Geld in der Wüste versickert
Ungefähr 210 Millionen Euro hat das Unternehmen von rund 6000 Anlegern für die Immobilienfonds erhalten. Damit ist ACI laut eigenen Angaben Marktführer unter den Dubai-Fonds. Was den Kunden davon übrig bleibt, ist nicht vorhersehbar.
ACI-Chef Uwe Lohman weist derzeit alle Vorwürfe von sich. "Wir arbeiten und stellen Bilder über Baufortschritte auf die Homepage. Aber wir spüren die Krise wie alle anderen Firmen auch, daher verzögern sich die Ausschüttungen", sagte Lohmann 2009 zum "WirtschaftsBlatt".
Lauda gelassen
Niki Lauda gab sich bereits 2009 gelassen: "Ich habe nur meinen Namen fur Verfügung gestellt und weniger als eine Million Euro bekommen. Das Geld ist geflossen. Von Problemen weiß ich nichts, aber auch wenn der Turm nicht gebaut würde, würde sich für mich nichts ändern."
(Red.)