Stefanie Moshammer schickt jede Woche ein assoziatives Foto zur Lage: diesmal „Horizont“, 2020 (Ausschnitt).
Künstlerzimmer

„Der Blick auf manche Bilder ändert sich jetzt“

Jede Woche fragen wir hier dieselben drei jungen, mitten aus ihren Karrieren gerissenen Wiener Kunstschaffenden, wie es ihnen in der Selbstisolation ergeht.

Dennison Bertram

Arthur Arbesser (37), Modeschöpfer, Mailand. Diese dritte Woche war besser als die zweite (in Mailand ist schon länger Ausnahmezustand, Anm.), ich habe mich damit abgefunden, beschlossen, jeden Tag als Tag zu leben und nicht in die Zukunft zu planen. Es bleibt mir auch nichts anderes übrig. Wenn alles um einen herum stillsteht, hat es keinen Sinn, sich verrückt zu machen. Also versuche ich, mir auf friedliche, nicht gestresste Weise eine neue Kollektion auszudenken, mit Stoffen, die wir lagernd haben, mit erprobten Schnittmustern.

In der Mode wird es eine ziemliche Veränderung geben. Es wird sein – darüber habe ich mit vielen Kollegen gesprochen –, als wenn wir von vorne starten. Aber wir müssen das im positiven Sinn aufnehmen. So habe ich etwa früher keine großen Modenschauen, sondern kleinere Präsentationen gemacht. Die kamen immer extrem gut an, weil mir viel an einer künstlerischen Rahmung gelegen ist. Das war irrsinnig schön, einmal hat eine befreundete Pianistin dabei gespielt, oder wird konnten uns Bilder von Hermann Nitsch ausborgen. Das möchte ich wieder so machen. Es wird kleiner werden, wir werden herunterschrauben, aber dafür mehr mitgeben als nur eine neue Kollektion. Insofern bin ich motiviert, das sind fürs Gemüt ganz gute Gedanken.

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