Vermögensverwaltung

Aktive Manager sind derzeit nicht besser

(c) REUTERS (KAI PFAFFENBACH)
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In der Coronakrise hinken die „Stock-Picker“ hinterher.

New York. Als Argument für aktive Vermögensverwaltung gegenüber passivem Management wird häufig angeführt, dass sogenannte Stock-Picker in schwierigen Zeiten besser abschneiden als der Marktdurchschnitt und ihr Geld wert seien. Aber in der gegenwärtigen Coronavirus-Krise trifft dies nicht zu. Von aktiven Vermögensverwaltern geführte Fonds hinken laut Bernstein Research im März um 1,3 Prozentpunkte den wichtigsten Indizes hinterher. In Europa lagen entsprechende Portfolios 3,3 Punkte zurück.

„Die traurige Tatsache ist, dass die Mehrheit der aktiven Manager nicht in der Lage war, mit der Benchmark Schritt zu halten“, schreiben Bernstein-Strategen um Inigo Fraser-Jenkins in einer Notiz.

Zwar haben sich die Fonds in den ersten Phasen des Ausverkaufs gut gehalten, jedoch erwiesen sich diese Erfolge als unbeständig. In einem Markt wie diesem gibt es allerdings auch nicht viel, was die Manager hätten tun können. Wenn alles gleichzeitig fällt, ist es so gut wie unmöglich, Gewinner zu finden. Angesichts des breiten Ausverkaufs ist die realisierte Ein-Monats-Korrelation in der vergangenen Woche auf 0,9 geklettert, den höchsten Stand seit Sommer 2016.

Die Verschlechterung der Performance aktiver Aktien-Portfoliomanager just zu dem Zeitpunkt, als die Märkte diesen Monat einbrachen, führte auch zu einem weiteren Massenexodus von Investmentfondskunden.

In den letzten vier Wochen wurden weltweit rund 68 Milliarden Dollar aus Fonds mit einer aktiven Aktienauswahl abgezogen, während ihre passiven Pendants ihren Vorsprung während der Marktverwerfungen ausbauten.  (Bloomberg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.03.2020)

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