Studenten, Ingenieure und Ärzte haben in Windeseile billigen Gesichtsschutz und einfache Beatmungsgeräte entworfen, um den Mangel an diesem Material zu lindern.
Zu wenige Schutzmasken, zu wenige Beatmungsgeräte: kein Land in Europa, das angesichts der Coronakrise nicht mit diesen beiden Engpässen in den Krankenhäusern ringt. Doch wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch: belgische Studenten, Forscher, Ärzte und Unternehmer setzen dieses Hölderlin-Zitat in die Tat um. Allein in den vergangenen zwei Wochen haben Teams an mehreren Hochschulen zwei einfache und schnell verbreitbare Lösungen entwickelt, um diese Not zu lindern.
Die erste Innovation betrifft den Schutz der Ärzte und Krankenpfleger, die mit hoch infektiösen Covid-19-Patienten zu tun haben. Um die Lebensdauer ihrer Atemschutzmasken zu verlängern, hat ein multidisziplinäres Team an der Université Libre de Bruxelles gemeinsam mit der Brüsseler Universitätsklinik Saint-Pierre ein waschbares und somit mehrfach verwendbares Gesichtsschild entworfen, das simpel nachzubauen ist. Es besteht aus einer durchsichtigen A4-Kunststofffolie, wie man sie aus der Zeit vor PowerPoint von Overhead-Projektionen kennt, und einer der Größe nach verstellbaren Plastikhalterung. Das Modell kann entweder per 3D-Drucker angefertigt werden (das ergibt laut den Entwicklern pro Drucker 30 bis 50 Schutzschilder pro Tag), oder mit einem Laserschneider (was bis zu doppelt so hohen Ausstoß ermöglicht).