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Tiktok-Kultur: Tanz das Museum

Jakob Vegh im Mak.
Jakob Vegh im Mak.beigestellt
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Das Wiener Mak war eines der weltweit ersten Museen mit eigenem Tiktok-Account. Jakob Vegh gibt auf der Gen-Z-Plattform einen Aufseher mit beschwingtem Tanzbein.

Im Normalfall sind Museumsbesucher ja eher angehalten, sich bedächtig und ohne allzu ausladende Bewegungen durch die Ausstellungsräume zu bewegen. Für Aufseherinnen und Aufseher gilt das aber offenbar schon etwas weniger - zumindest nicht im Wiener Mak, und nicht der Logik des museumseigenen Tiktok-Accounts folgend.

Das Wiener Museum ist nach eigenen Angaben eines der ersten weltweit, die sich auf der derzeit besonders rasch wachsenden Social-Media-App (Kernzielpublikum: die sehr junge Generation Z) eine nennenswerte Präsenz aufgebaut haben. Im Mittelpunkt des Accounts @makvienna steht ein jederzeit das Tanzbein schwingender „Dancing Guard“, den der auf soziale Medien spezialisierte Kommunikatoinsprofi Jakob Vegh für das Museum erfunden hat.

Nach einem Volontariat in der Marketingabteilung des Museums mit Fokus auf Social Media und da besonders die temporären Stories im Instagram-Feed wurde Vegh letztes Jahr eingeladen, den Tiktok-Kanal des Mak zu lancieren. „Wir haben uns umgeschaut und bei anderen Museen nachgefragt, und das Mak zählt definitiv zu den ersten Häusern, die sich eine Präsenz auf Tiktok aufgebaut haben“, sagt Vegh, der heute in der Kommunikationsabteilung der Boku arbeitet.

Er habe Carte blanche bei der Konzeption des Accounts gehabt, sagt Vegh. Anlass für das Mak, nach seinem Volontariat nochmals auf ihn zuzukommen, sei sein privater Instagram-Account gewesen: „Ich poste häufig kurze Tanzvideos, und das war auch der Ausgangspunkt für den sogenannten Dancing Guard des Museums."

Die Partner, mit denen Jakob Vegh das Tanzbein schwingt, sind meist Freunde - zuletzt auch sein Verlobter. „Am Anfang haben wir frei herumüberlegt, was uns Spaß machen könnte“, sagt Vegh. „Vor einem Jahr waren Tanz-Challenges noch nicht so groß wie jetzt, bei den letzten Videos haben wir uns aber an ihnen orientiert.“ Bei solchen Challenges posten User zu vorgegebenen Musiksequenzen ihre Choreographie oder versuchen einen vorgegebenen Tanz nachzumachen. Die potenzielle Sichtbarkeit ist durch das Setzen entsprechender Hashtags größer, als wenn ein ganz freies Video gepostet wird.

Screenshots von Tiktok/Makvienna
Screenshots von Tiktok/MakviennaTiktok/makvienna

Die letzten Videos entstanden in der Architektur zu „Show Off“, der aktuellen Großausstellung des Museums: Wie alle anderen ist auch sie bis auf Weiteres nicht besuchbar. Der „Dancing Guard“ des Mak soll aber bald wieder in Aktion treten - Vegh arbeitet gerade an Videos für den Tiktok-Kanal, die den Aufseher in seinem Home Office zeigen sollen.

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