Sonntägliches Zusammensein im Stockholmer Djurgården: keine Spur von Social Distancing.
Sonderweg

"Der schwedische Kurs ist nicht gefährlich"

Johan Carlson, Chef der Volksgesundheitsbehörde Schwedens, hält nichts von Verboten zur Eindämmung der Pandemie.

Schweden geht bei der Bewältigung der Coronapandemie weiter seinen ganz eigenen Weg. Statt mit Verboten arbeiten die zuständigen Behörden in erster Linie mit Empfehlungen: „Ich glaube nicht an Verbote, seien es Reise- oder Ausgehverbote“, begründete der Chef der schwedischen Volksgesundheitsbehörde, Johan Carlson, dieses Vorgehen in einem Fernsehinterview. Seine Behörde ist es, die den Kurs zur Eindämmung der Covid-19-Ausbreitung in dem Zehn-Millionen-Einwohner-Land vorgibt.

Auch am vergangenen Wochenende war in Schweden fast alles geöffnet. In Einkaufszentren, Bars und Cafés tummelten sich die Gäste, wenn auch etwas weniger als sonst. Kindergärten und Grundschulen bis einschließlich neunter Klasse bleiben weiter offen. Gymnasien und Hochschulen wurde lediglich empfohlen, den Unterricht ins Internet zu verlegen. Auch Reisen sind weiter erlaubt, die Grenzen bleiben offen. Gesundheitschef Carlson dazu: „Es ist wichtig, darauf zu vertrauen, dass Menschen ihrer Verantwortung nachkommen, sich die nötigen Informationen beschaffen, über die eigene Rolle reflektieren und verantwortlich handeln. Dass man etwa zu Hause bleibt, wenn man Symptome hat, und das Reisen unterlässt, wenn es nicht wirklich wichtig ist.“

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