Bildungspolitik

Faßmann: "Realistisch gesehen" noch keine Schule im April

Noch bleibt der Notbetrieb in Schulen aufrecht.
Noch bleibt der Notbetrieb in Schulen aufrecht. (c) Clemens Fabry, Presse
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Ob die Matura am 19. Mai beginnt, sei noch nicht fix, sagt der Bildungsminister. Fest stehe hingegen: Es wird ein mit fast 13 Millionen Euro dotierter Härtefallfonds bereitgestellt.

Wann kehren die Schüler in die Schulen zurück? Die Kinder in die Kindergärten? Und die Studenten in die Universitäten? Diese Fragen und auch der Ruf nach der „Rückkehr zur Normalität“ würden ihn täglich erreichen, sagte Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) am Dienstag. Und er verstehe, dass man endlich eine „finale Antwort“ darauf hören wolle. Aber: Noch könne er diese nicht geben, da man die Entwicklungen der Coronavirus-Pandemie noch nicht abschätzen können. „Realistisch gesehen“ werde es im April aber wohl noch keinen Unterricht im analogen Klassenzimmer geben.

„Alle können und werden ihren Abschluss machen“, versprach Faßmann dennoch. Ob der zuletzt angepeilte Matura-Termin mit Start 19. Mai hält, sei zwar nicht klar, sicher sei aber, dass man faire Bedingungen schaffen werde. Und: Nach Ostern werde wohl ein Datum fixiert. Zur Notengebung allgemein fügte er an: Er sei sicher, dass den Schülern „kein Nachteil erwachsen wird“. Man werde sicherlich „mit Herz und Hirn“ bewerten, sodass „wir dieses Coronasemester zu einem guten Ende bringen“.

13 Millionen Härtefallfonds, 900 Schulpsychologen

Zudem kündigte Faßmann einen mit fast 13 Millionen Euro dotierten Härtefallfonds an, der für die Stornierung von Veranstaltungen wie Skikursen und Sprachreisen verwendet werden soll. Ebenfalls nach Ostern will er bekanntgeben, welches Prozedere durchlaufen werden muss, um die Entschädigungen zu erhalten.

Schülern aus sozial benachteiligten Schichten sollen ebenfalls Hilfestellungen bekommen: Zum einen liefen Gespräche, „technisch einwandfreie, aber gebrauchte Endgeräte“ für diese zu organisieren, um dem nun digital abgehaltenen Unterricht folgen zu können. Zum anderen seien rund 900 Schulpsychologen rekrutiert worden, um Kontakt mit all jenen Schülern aufzunehmen, mit denen seit 16. März kein Kontakt mehr bestehe.

Neben den Schülern werde auch an die Lehrer gedacht: Um diese digital-affiner zu machen werde an „Online-Fortbildungen“ sowie an einem „Onlineportal für Distance Learning“ gearbeitet. „Vielleicht gelingt es auch, Videokonferenzen herzustellen" und so den Unterricht abwechslungsreicher zu gestalten, hoffte Faßmann. 

Letzteres werde im Übrigen gut angenommen, zitierte Faßmann aus einer Umfrage unter Eltern und Lehrern: Rund 90 Prozent der Eltern verstünden und befürworteten die gesetzten Maßnahmen, meinte er. Allerdings: Tendenz leicht abnehmend. Das sei verständlich, räumte der Minister ein, immerhin sei es nicht immer einfach Kinderbetreuung und Homeoffice unter einen Hut zu bringen. Was könne man nun tun? Es brauche keinen extremen schulischen Druck zu Hause, riet er, wohl aber könne ein geregelter Zeitplan helfen: „Ich will auf alle Fälle eine Überforderung von Schülern und Lehrern vermeiden.“ 

Überdies blieben die Schulen weiterhin offen, sollten Eltern doch auf das dortige Betreuungsangebot zurückgreifen wollen.

„Neutrales Semester" an Unis

An den Hochschulen möchte Faßmann ein „neutrale Semester" durchsetzen. Gemeint ist, dass Studierende nicht um Beihilfen umfallen sollen und sich die Mindeststudiendauer indirekt um ein Semester erhöht. Diesbezüglich sei er im Gespräch mit den Rektoren, meinte er. Aber auch mit der Politik: Er werde sich im Nationalrat um eine Verordnungsermächtigung bemühen, diesen Vorschlag auch umsetzen zu können, sagte er.

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