Medizinisches Material

Masken, Beatmung, Medikamente: Macron will Frankreich autark machen

Präsidnet Macron inspizierte medienwirksam eine Fabrik in Saint-Barthelemy-d'Anjou nahe der Stadt Angers.
Präsidnet Macron inspizierte medienwirksam eine Fabrik in Saint-Barthelemy-d'Anjou nahe der Stadt Angers.REUTERS
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Bis Jahresende soll die französische Industrie den gesamten Bedarf an medizinischen Produkten decken, die im Kampf gegen Covid-19 nötig sind.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat am Dienstag ein umfassendes Programm zu Wiedererlangung der medizinischen Selbstständigkeit Frankreichs angekündigt. Bis Jahresende sollten sämtliche Masken, Beatmungsgeräte, Desinfektionsgel und Medikamente, die im Land für den Kampf gegen das Coronavirus Covid-19 nötig sind, auf französischem Boden hergestellt werden. Natürlich müsse man zu Deckung der unmittelbaren Bedürfnisse Masken aus Fernost importieren. Eine Milliarde Masken habe Frankreich darum aus China bestellt. „Wir müssen aber auch mehr hier in Frankreich produzieren, auf unserem Boden, um unsere Abhängigkeit zu verringern“, sagte Macron im Rahmen eines Betriebsbesuches beim größten französischen Hersteller chirurgischer Atemschutzmasken.

Konkret investiere die Regierung vier Milliarden Euro, um Produktionskapazitäten auszubauen, welche von Unternehmenskonsortien organisiert werden. Vor Ausbruch der Coronakrise hätten Frankreichs Unternehmen rund 3,3 Millionen FFP2-Masken für den Gebrauch im Krankenhaus hergestellt. Ende April sollten es 15 Millionen sein. Bis Jahresende möchte Macron, dass der gesamte wöchentliche Bedarf des französischen Gesundheitssystems von rund 40 Millionen Masken in Frankreich produziert werde, damit „wir unsere volle und ganze Unabhängigkeit erlangen."

Darüber hinaus werde auch die Herstellung einfacherer Masken für den täglichen Gebrauch ausgeweitet. 85 französische Typen solcher Ein- und Mehrwegmasken seien bereits zugelassen. Binnen vier Wochen sollten täglich eine Million davon produziert werden. Dasselbe Ziel der Autarkie gelte auch für Handgel auf Alkoholbasis sowie vor allem für Atemgeräte. Ein Konsortium von vier französischen Industrieunternehmen werde bis Mitte Mai 10.000 Stück Respiratoren produzieren.

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