Slowakei

Hilfeschrei der Pflegerinnen: „Wir sehen keinen Ausweg mehr“

Pflegerinnen aus Rumänien und Bulgarien ersetzen bald die Stellen der Slowakinnen.
Pflegerinnen aus Rumänien und Bulgarien ersetzen bald die Stellen der Slowakinnen.(c) APA/HELMUT FOHRINGER
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Tausende Pflegerinnen stecken entweder in Österreich fest oder werden durch die 14-tägige Quarantäne von ihren Familien ferngehalten.

Bratislava. Die in Österreich tätigen 24-Stunden-Pflegerinnen aus der Slowakei – es sind fast ausschließlich Frauen – haben sich mit einem Hilferuf an ihre Regierung gewandt. Im Namen von Tausenden Pflegerinnen schreibt Michaela Melichova in einem Brief an den neuen Regierungschef, Igor Matović. „Ungewissheit und Angst, ob und wie sie überhaupt nach Hause kommen, ohne dafür ihre Arbeit in Österreich zu verlieren, bereitet ihnen derzeit viel mehr Stress als die 24-Stunden-Pflege mit all ihrer Dauerbelastung.“

Schon jetzt seien die meisten dieser Pflegerinnen Alleinerhalterinnen ihrer Familien. Nicht zuletzt deshalb, weil ihre Ehepartner die ständigen Abwesenheiten nicht ausgehalten hätten. Viele hätten zu Hause kleine Kinder, die jetzt nicht wüssten, wann ihre Mütter wieder nach Hause kämen, heißt es in dem Brief. Alica Kironska, die selbst eine Pflegeagentur betreibt, kennt die Problematik: „Wir kämpfen mit bürokratischen Hürden genauso wie mit Nervenzusammenbrüchen unserer Pflegerinnen, die nach mehreren Wochen keinen Ausweg mehr für sich sehen, aber trotzdem ihr Bestes für die Menschen geben sollen, um die sie sich kümmern.“

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