Rohstoffe

April könnte katastrophaler Monat für den Ölmarkt werden

APA/AFP/BARBARA LABORDE
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Die Saudis wollen angeblich den Ölmarkt überschwemmen. Gleichzeitig wird erwartet, dass die Nachfrage wegen der Corona-Pandemie einbrechen könnte.

Die Ölpreise haben sich Mittwochfrüh uneinheitlich gezeigt. Der Nachfrageausfall im Zuge der Coronakrise hielt die Preise jedoch in der Nähe von langjährigen Tiefständen. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni 25,80 US-Dollar (23,55 Euro) und damit 55 Cent weniger als am Vortag.

Beim Brent-Preis hat mit Beginn des neuen Monats ein Kontraktwechsel stattgefunden. Der mittlerweile ausgelaufene Preis für Nordsee-Öl zur Lieferung Mai lag deutlich tiefer als der aktuell gehandelte Juni-Kontrakt. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI mit Lieferung im Mai stieg zuletzt um 7 Cent auf 20,55 Dollar.

Am Vortag hatte US-Präsident Donald Trump Gespräche zwischen den in einen Preiskrieg verwickelten Ölfördernationen Saudi-Arabien und Russland in Aussicht gestellt. Er habe mit den Staatslenkern gesprochen und diese würden eine Lösung für den Ölpreisverfall finden. Sollte es zu einem Treffen kommen, wären es die ersten Gespräche zwischen den Streitparteien seit dem Scheitern der OPEC+ Vereinbarung Anfang März. Trotz dieser Ankündigung waren bisher keine Anzeichen für eine Entspannung am Ölmarkt ersichtlich.

Aus Sicht von Marktbeobachtern war die Ankündigung von Gesprächen trotzdem ein Hoffnungsschimmer. Howie Lee, Analyst der Oversea-Chinese Banking Corporation, blieb jedoch zurückhaltend: "Es gibt zu viele Ungewissheiten um sagen zu können, wie stark sich das auf die Ölpreise auswirken würde. Wahrscheinlich braucht es jedoch ohnehin mehr als die Kürzung der Fördermengen um die Preise auf das Vorkrisen-Niveau zu heben."

Der April könnte ein katastrophaler Monat für den Ölmarkt werden. Saudi-Arabien plant laut jüngsten Angaben eine Steigerung der Fördermenge von 9,7 Millionen Barrel pro Tag im Februar auf 12,3 Millionen im April. Gleichzeitig wird am Markt erwartet, dass die Nachfrage wegen der Corona-Pandemie um 15 Millionen Barrel auf tägliche 22 Millionen Barrel einbrechen könnte. In den USA deuteten Daten auf die größte wöchentliche Steigerung der Öl-Lagerbestände seit 2017 hin.

(APA/dpa)

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