Pizzicato

Ein Heer an Bankräubern

Was Chinesen, Japaner und Südkoreaner seit Langem praktizieren, erinnert an einen Fasching, der seit Wochen vorbei ist. Ein Maskenball, der ein schleichendes Massaker vereiteln soll.

Es ist ein Bild, an das man sich in unseren Breiten erst gewöhnen muss. Was Chinesen, Japaner und Südkoreaner seit Langem praktizieren, erinnert an einen Fasching, der seit Wochen vorbei ist. Ein Maskenball, der ein schleichendes Massaker vereiteln soll.

Weiße, mintgrüne, schwarze, bunte, selbst genähte Mund- und-Nasenmasken, sogenannte „Munas“; Vermummte, Verwegene und Übervorsichtige in Vollvisierhelmen; ein Volk von Cowboys beim Viehtrieb, von Bankräubern, von Bonnies & Clydes und Butch Cassidys & Sundance Kids. Und wir könnten jene Skimütze aus den 1970er-Jahren hervorholen, aus der wir indes leider längst herausgewachsen sind: weiß, bis zum Hals bedeckt, versehen nur mit einem Augenschlitz und verziert mit den Olympischen Ringen anlässlich der Winterspiele in Innsbruck. Topmodisch anno 1976.

So rücken wir alle aus, und es würde uns nicht wundern, würde den Frauen und Männern hinter den Supermarktkassen angst und bange werden beim Heer der Maskenmenschen. „Arriba las manos! Esto es un robo!“: So hieß das bei Butch Cassidy & Sundance Kid – die einzigen spanischen Vokabel, die sie einstudiert hatten. Abschrecken lassen sich die Horden an Hamsterern und Sammlern allenfalls durch harte Strafen für das Horten von Klopapier – dem höchsten Gut der Zivilisation, wie wir jetzt wissen.

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