Zeit für Kochen

#stayathome-Essen, Teil 3: Schweizer Pizokels

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Kochen mit Rezeptpflicht: Wann, wenn nicht jetzt. Zubereitet nach Anleitung und mit etwas Muße statt der ewigen Freestyle-TV-Pasta - aber dennoch unkompliziert. Die neue „Schaufenster“-Serie.

Bei jedem Rezept aus der #stayathome-Serie gilt: Lesen Sie es zuerst durch, um zu sehen, ob Sie es auch wirklich nachkochen möchten oder angesichts der erforderten Zutaten - so basic sie sind - können. Die Zutatenliste finden Sie weiter unten in kompakter Form, ebenso wie das Rezept noch einmal in Kürzestfassung. Was alle Rezepte gemeinsam haben werden: Sie basieren auf unkomplizierten Massen aus wenigen Zutaten, die sich im Rohzustand ganz anders präsentieren als später im gekochten/gebackenen/gedämpften. Diese Rezepte nachzukochen heißt also auch, einer Verwandlung samt einigem Zauber beizuwohnen - etwas, für das sonst eher wenig Zeit und Muße da ist.

Pizokels, diese einfache Spezialität aus dem Schweizer Kanton Graubünden (auch Bizochels genannt), sind eine gute Möglichkeit, mit Teig zu hantieren, ohne sich die Hände schmutzig zu machen, sollte das bisher ein Hemmschuh gewesen sein. Den zähen Teig, für den Rezepte mit Milch oder Topfen kursieren, kann man in einer Schüssel mit der Gabel bearbeiten, die Pizokels selbst werden mittels Brett und Messerrücken direkt ins heiße Wasser befördert. Ob Sie zusätzlich Kümmel oder gehackte Rosinen in den Teig geben, wie dies etwa die Mutter des Graubündner Drei-Sterne-Koch Andreas Caminada gemacht hat, wie er in seinem Kochbuch erzählt, bleibt Ihrem Geschmack überlassen. Auch bei den Saucen bleibt viel Wahlfreiheit: Pizokels erlauben so gut wie alles - sehen Sie dieses Rezept einfach als eine schnelle Gnocchivariante ohne direkten Handflächeneinsatz, die Hände waschen müssen wir derzeit ohnehin oft genug! Ob Sie zerbröselte gebratene Salsiccia, geschmolzene Butter mit Jungzwiebeln, Pesto oder Safranoberssauce bevorzugen - geben Sie darüber, was Sie möchten.

Für den Teig verrühren Sie 1 Packerl Topfen (250g), 3 Eier und 250 g Mehl mit einer Gabel. Das war's fast schon - abschmecken müssen wir noch: mit Salz und, wenn Sie möchten, Kümmel, Muskatnuss oder sonst etwas. Sie können auch die erste Hälfte des Teigs ohne Gewürz, nur mit Salz, ins Kochwasser schaben, und, sobald die erste Fuhre Pizokels herausgehievt ist, die andere Hälfte würzen und zubereiten. Die Rezeptmenge ist übrigens leicht vervielfältigbar, ohne dass man sich beim Rechnen verausgaben muss - die Angaben hier gelten für 2-3 Erwachsene als Hauptspeise.

In einem Topf bringen wir nun Salzwasser zum Kochen, den Teig geben wir an den Rand eines passenden Schneidbretts. Mit dem nicht scharfen Rücken (!) eines großen Messers oder mit einer Teigkarte werden nun lange, möglichst schmale Spätzle ins Wasser geschabt. Je mehr Muße, desto schmäler (am Foto erkennen Sie, dass die Muße der Autorin gerade einmal mittelmäßig war). Exkurs Messerrücken zu Ihrer eigenen Sicherheit: Sollten Sie jemals unter den Augen eines Profikochs kochen, etwa bei einem Kochkurs, hüten Sie sich, mit der Schneide eines Messers unnötig über ein Brett zu schaben, wenn Sie nicht hinausgeworfen oder mit diversen Dingen beworfen werden wollen. Messerschneiden sind Köchen heilig. Exkurs Ende.

Die Pizokels lassen wir nun in köchelndem Wasser garen, bis sie an die Oberfläche kommen. Mit einem Schöpflöffel herausholen, mit Sauce nach Wahl anrichten.

Zutaten und Anleitung in Kürzestform

3 Eier
250 g Mehl
250 g Topfen
Salz, eventuell Kümmel, Muskatnuss
Sauce nach Wunsch

Eier, Topfen und Mehl mit einer Gabel verrühren, würzen. Teig an den Rand eines Schneidbretts geben, mit einem geraden Messerrücken schmale Pizokels in kochendes Salzwasser schaben. Garen, bis sie an die Oberfläche steigen. Herausholen, mit Sauce nach Wunsch servieren.

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