Stornierungen

Reisebüros fordern staatliche Gutscheinregelung

Reisebüros sind massiv mit Storno-Anfragen konfrontiert und in Sorge um ihre Liquidität. Der Österreichische ReiseVerband (ÖRV) fordert eine staatliche Gutscheinregelung.

Der Reiseverkehr ist infolge der Coronavirus-Krise zum Erliegen gekommen. Verhinderte Urlauber stellen haufenweise Storno-Anfragen an die Reisebüros, welche die Anzahlungen refundieren müssen. Gleichzeitig sanken die Umsätze mangels Neubuchungen auf Null. Folglich sind die Unternehmen in Sorge um ihre Liquidität. Der Österreichische ReiseVerband (ÖRV) erneuerte am Mittwoch seine Forderung nach einer staatlich abgesicherten Gutscheinregelung.

In verschiedenen EU-Ländern wie etwa Frankreich, Belgien, Italien und Belgien sei es bereits Usus, dass die Kunden bei Stornierung ihrer Reise einen Gutschein erhielten, der nach Ende der Krise bis zu einem bestimmten Zeitraum, beispielsweise Ende des Jahres 2021, eingelöst werden könne. Dazu müsse das Pauschalreisegesetz entsprechend adaptiert werden. In Deutschland verhandle die Reisebranche diesbezüglich ebenfalls intensiv mit der Regierung.

„Österreich sollte hier dringend nachziehen", so die eindringliche Bitte des ÖRV-Präsidenten Josef Peterleithner. Wie in den anderen Ländern sollen diese Gutscheine auch staatlich abgesichert sein, betonte er.

Zusage von Wirtschafts- und Tourismusministerium

Der ÖRV habe diese Forderung auch bereits an den Bundeskanzler und an mehrere Minister gestellt. Vom Wirtschaftsministerium und vom Tourismusministerium sei mittlerweile prinzipiell Unterstützung zugesagt worden. „Wir hoffen, dass bald eine Entscheidung getroffen wird", so Peterleithner. Zuständig für die Umsetzung ist das für das Pauschalreisegesetz verantwortliche Justizministerium.

Auch der europäische Verband der Reisebüros hatte den Angaben zufolge in den vergangenen Tagen mehrere Gespräche mit der Generaldirektion für Mobilität und Verkehr, wo insbesondere die Gutscheinpraxis der Airlines thematisiert wurde. Neben dem vollen und flexiblen Einsatz dieser Gutscheine sei auch die staatliche Absicherung eine wesentliche Forderung gewesen.

Gleichzeitig läuft laut ÖRV in diesen Tagen eine Abstimmung auf EU-Ebene, ob die Pauschalreiserichtlinie im Schnellverfahren geändert wird.

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(APA)

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