Der omnipräsente Präsident stellt die Demokraten und die beiden Kandidaten Joe Biden und Bernie Sanders in den Schatten - nur nicht Andrew Cuomo, den New Yorker Gouverneur.
Neulich hat der Präsident – ungewöhnlich genug – einen Demokraten über den grünen Klee gelobt, der ihm nicht nur wegen seiner hohen Einschaltquoten Respekt abringt. Es war indes ein vergiftetes Lob für Andrew Cuomo, den Gouverneur von New York, den er zum würdigen Gegenkandidaten für die Wahl in sieben Monaten geadelt hatte. Geleitet vom Hintergedanken, der Opposition eins auszuwischen und seinen präsumtiven Herausforderer, Ex-Vizepräsidenten Joe Biden, wie so oft als „Sleepy Joe“ zu denunzieren.
Andrew Cuomo, der 62-jährige Sohn eines Ex-Gouverneurs und selbst Ex-Bauminister unter Bill Clinton, ist als Krisenmanager, Alltagsphilosoph, Trostspender und Mutmacher der Mann der Stunde. Seine tägliche Pressekonferenz, in der er mitunter Donald Trump kritisiert und konterkariert und jüngst auch die Corona-Infektion seines Bruders, des CNN-Moderators Chris Cuomo, enthüllte, ist Pflichtprogramm selbst für Amerikaner außerhalb New Yorks.
„Cuomo for President“
Aus allen Ecken des Landes kommen Ovationen, nicht zuletzt von Joe Biden. Der Ruf nach einer Präsidentschaftskandidatur wird immer lauter, in den sozialen Medien formierte sich eine Plattform „Cuomo for President“. Obama-Fotograf Pete Souza postete ein Foto, das Barack Obama und Andrew Cuomo bei einem Lokalaugenschein nach dem Hurrikan Sandy an der Küste New Yorks zeigt - unter dem süffisanten Titel „Der ehemalige und der aktuelle Präsident“. Endlich einer, der Trump – dem Landsmann aus dem Stadtteil Queens – Paroli bietet: So sehen das viele Demokraten.