Der Österreicher Valentin Schwarz hätte heuer einen neuen „Ring des Nibelungen“ bei den Wagner-Festspielen herausgebracht. Sein Projekt kann nun vermutlich erst übernächstes Jahr realisiert werden.
Während Schätzungen davon ausgehen, dass der Zusammenbruch des Kulturlebens in Deutschland die Volkswirtschaft an die 28 Milliarden Euro kosten könnte, sinnieren Musikfreunde über die Frage, warum das Flaggschiff der deutschen Festivalszene, die Wagnerfestspiele Bayreuth, für 2020 schon jetzt abgesagt wurden. Ist man sich auf dem Grünen Hügel im Fränkischen so sicher, dass bis zum Sommer nicht eine Normalisierung der Situation eintreten könnte?
Die Frage ist insofern falsch gestellt, als heuer eine neuer „Ring des Nibelungen“ anstünde. Vier Opernproduktionen mit einer Spieldauer von insgesamt knapp 15 Stunden innerhalb von sechs Tagen sind eine Herausforderung, die – sieht man von Kirill Petrenkos einstigem kühnen Unterfangen in Meiningen an der Jahrtausendwende ab – ausschließlich von Bayreuth überhaupt angenommen werden kann.