Kommentar

Thiem, Bresnik und die Schatten der Vergangenheit

Von gekränktem Stolz und schlechter Kommunikation.

Manchmal eignen sich Jahrestage hervorragend zum Schmutzwäsche waschen. Dominic Thiem und sein Ex-Coach Günter Bresnik machen es gerade vor, sie liefern einander zwölf Monate nach der Trennung einen medialen und zugleich höchst entbehrlichen Schlagabtausch. Zunächst teilte Bresnik aus, er vermisse beim Gegenüber „Dinge wie Ehrlichkeit, Loyalität, Werte“. Und seine Kritik wurde noch viel persönlicher. Vater Wolfgang Thiem und Dominic hätten ihm „alles zu verdanken“. Ersterer wäre ohne seine Hilfe „ein Klubtrainer in Seebenstein“, Zweiterer nicht die Nummer drei der Welt, sondern „ein Future-Spieler“.

Das sind, milde ausgedrückt, gewagte Ansagen. Aus Bresnik spricht viel gekränkter Stolz, warum sonst tätigt er derart diskreditierende und selbstverherrlichende Aussagen? Tatsächlich hat die Familie Thiem dem 58-Jährigen einiges, aber gewiss nicht alles zu verdanken. Und es gab Gründe, warum es im April 2019 nach fast 17 gemeinsamen Jahren zu einem Ende kam. Das deutete auch Thiem in seinem Konter an. Die Gründe seien seinem ehemaligen Trainer und Manager („unterliegt er einem gewissen Größenwahn?“) bekannt, er, Thiem wollte diese aber – „zumindest derzeit“ – nicht öffentlich machen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.