Gewalt

„Quarantäne-Brecher, ihr seid tot!“

Wer in Indien gegen die Ausgangssperre verstößt, riskiert – wie diese Männer – von der Polizei öffentlich gedemütigt zu werden.
Wer in Indien gegen die Ausgangssperre verstößt, riskiert – wie diese Männer – von der Polizei öffentlich gedemütigt zu werden.(c) APA/AFP/ARUN SANKAR
  • Drucken

Von Indien bis zu den Philippinen ahndet die Polizei Verstöße gegen Ausgangssperren brutal.

Wien. „Meine Anweisung an die Polizei und das Militär lautet: Wenn jemand Ärger macht und euer Leben in Gefahr gerät: Erschießt sie!“ Wieder war es der exzentrische Präsident der Philippinen, Rodrigo Duterte, der den Bogen weit überspannte. Er wies damit die Sicherheitskräfte des Landes an, gegen Mitbürger vorzugehen, die gegen die aufgrund der Covid-19-Pandemie verhängte Ausgangssperre verstoßen. „Habt ihr das verstanden. Ihr seid tot“, fügte Duterte hinzu. „Anstatt Probleme zu machen, werde ich dich begraben.“

Dass es Duterte ernst meint, hat er bereits bei seinem Kreuzzug gegen Drogenabhängige und Drogenhändler bewiesen. Tausende wurden in diesem Krieg gegen Drogen auf den Philippinen von den Sicherheitsleuten getötet. Jetzt richtet sich seine Todesdrohung aber gegen die Bewohner der Armenviertel der großen Städte.

Mitte der Woche trotzten in der Drei-Millionen-Stadt Quezon City auf der Hauptinsel Luzon rund 100 Slum-Bewohner der Ausgangssperre, gingen auf die Straße und forderten von der Regierung die Verteilung von Lebensmitteln. Seit mehr als zwei Wochen hätten sie keine Nahrungsmittelpakete oder andere Hilfsgüter mehr bekommen. Statt Brot schickte die Regierung die Polizei, die die Demonstranten gewaltsam vertrieb.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.