Malin Head auf der Halbinsel Inishowen ist der nördlichste Punkt auf Irlands Festland.
Stille Orte

Irische Alleinlage

Cork und Kerry standen bei Irland-Reisenden weit oben auf der Liste der Lieblingsziele. Das wird nach Corona wohl so bleiben. In Eires nordwestlicher Ecke kommt das Beste allerdings zum Schluss: Donegal.

Getauft oder ertränkt? Beinahe beides. Ein typisch irisches Phänomen, das sich fast täglich ereignet, wenn man bei zartem Sprühregen schnell ohne Schirm zum nächsten Pub wandert und dort wenig später als atlantischer Tiefausläufer verkleidet hineinstürmt. Gemeinsam trocknet man dann mit anderen „Getauften“ vor dem Torffeuer der Erkältung entgegen und erhebt die Guinnessgläser darauf, wenigstens nicht ertrunken zu sein. „Sláinte!“ Logisch, dass der irische Trinkspruch nicht einfach „Prost!“, sondern „Gesundheit!“ bedeutet, und dass der Begriff für Regen auf Irisch tatsächlich báisteach lautet, eine Zusammensetzung aus den Worten für Taufe (baiste) und Ertrinken (bá).

Die Chance, die eigene Wasserfestigkeit mehrfach am Tag von báisteach testen zu lassen, ist in Irland nirgends höher als in Donegal. Die Grafschaft im äußersten Norden der Republik, direkt an der Grenze zum britischen Nordirland gelegen, hat nämlich den Ruf, durch und durch nass zu machen. Wer dort hinfährt, kommt mit Kiemen und Schwimmhäuten zwischen den Fingern wieder zurück, heißt es, und selbst vielen Iren ist Donegal nur aus dem Wetterbericht bekannt.

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