Covid-19

Panama und Peru trennen die Geschlechter

Panama will die Ausgangsbeschränkungen streng kontrollieren
Panama will die Ausgangsbeschränkungen streng kontrollierenAPA/AFP/LUIS ACOSTA
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Männer und Frauen dürfen nur an bestimmten Tagen auf die Straße, um Besorgungen zu erledigen. Peru hatte zuvor überlegt, die Menschen nach Nummern auf ihren Personalausweisen zu trennen.

Eine nationale Quarantäne hatte Panama bereits ausgerufen, ehe die Maßnahmen noch spezifischer wurden: Seit Mitte dieser Woche dürfen Frauen und Männer nur an bestimmten Tagen die Straßen betreten, um dringende Besorgungen zu erledigen. Soll heißen: Dienstag, Donnerstag und Samstag dürfen Männer raus, Montag, Mittwoch und Freitag die Frauen. Und selbst an diesen „Ausgeh-Tagen“ sollen sich die Bürger nicht mehr als zwei Stunden draußen aufhalten. Am Sonntag müssen alle zu Hause bleiben. Die Maßnahmen sollen vorerst für die nächsten zwei Wochen gelten.

Präsident Nito Cortizo verkündete die Maßnahmen unter anderem auf Twitter:

Nach den ersten Tagen der Umsetzung scheint die Regierung jedoch nicht zufrieden zu sein. Per Videokonferenz teilte der für Sicherheit zuständige Minister, Juan Pino, mit, die Ausgangsregelungen für Männer und Frauen auf bestimmte Stunden am Tag reduzieren zu wollen. Nähere Details wurden vorerst nicht bekannt.

Bereits zuvor bemängelte die Präsidentschaftskanzlei, dass sich viele Bürger nicht an die nationale Quarantäne gehalten hätten. Daher habe man beschlossen, den Weg der Geschlechtertrennung zu gehen. Gleichzeitig hat die Regierung die nächtliche Ausgangssperre beginnend von 19 Uhr auf 17 Uhr vorgezogen. Bis zum Mittwoch waren in Panama mehr als 1180 Infizierte bekannt. 30 Menschen starben an den Folgen des Virus.

Panamesische Aktivisten für die Rechte von Trans-Menschen äußerten indessen Sorge, Menschen mit einer anderen Geschlechtszugehörigkeit als die, die in ihrem Ausweis steht, könnten unter der neuen Maßnahme Probleme bekommen.

Peru kämpft mit hoher Wachstumsrate

Doch Panama ist nicht das einzige Land, das auf die Trennung der Geschlechter zurückgreift. Auch im südamerikanischen Land Peru gilt ab dieser Woche: Männer und Frauen dürfen nur an bestimmten Tagen hinaus, am Sonntag niemand (außer in Notfällen). Menschen, die arbeiten gehen müssen, sind – wie in Panama auch – von dieser Regelung ausgenommen. Das Ziel sei es, erklärte Präsident Martín Vizcarra, die Zahl der Menschen in der Öffentlichkeit erheblich zu reduzieren.

Zuvor gab es in Lima Überlegungen, die Bürger nach den Nummern ihrer Personalausweise in zwei Gruppen zu teilen – und so jeweils drei Tage zu definieren, an denen sie die Straßen betreten dürfen. Davon sah Vizcarra jedoch ab, denn das würde die Kontrolle durch die Sicherheitskräfte erschweren. In Peru sind etwas mehr als 1400 Infizierte bekannt, mehr als 50 starben an den Folgen der Infektion mit dem neuartigen Coronavirus Covid-19.

Mitte März postete Präsident Vizcarra Bilder von leeren Straßen in Peru und forderte die Bevölkerung mit dem Hashtag #YoMeQuedoEnCasa auf, zu Hause zu bleiben. 

Die durchschnittliche Wachstumsrate zwischen 28. und 31. März betrug in Peru 14 Prozent (zum Vergleich: Spanien 10 Prozent, Italien 5,2 Prozent, Philippinen 27 Prozent). Peru hat zudem, wie andere süd- und mittelamerikanische Länder auch, das Problem, dass das Virus eine besonders hohe Gefahr für die indigene Bevölkerung darstellt. Für wohnungslose Menschen haben die Behörden in der Zwischenzeit eine ehemalige Stierkampf-Arena in eine Art Lazarett umgewandelt.

(red.)

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