Das Team der Donau-Uni Krems erforscht, welche Persönlichkeitsmerkmale der Patienten vorhersagen, ob eine Intervention helfen kann oder nicht.
Psychotherapie

Psychotherapeutische Hilfe im Home-Office

Gerade in Zeiten der sozialen Distanz bekommen wissenschaftlich geprüfte Programme im Internet mehr Aufmerksamkeit, um Menschen mit psychischen Leiden zu helfen. Thomas Probst erforscht ihre Wirksamkeit.

Die  psychotherapeutische Welt in Österreich ist nicht auf eine Digitalisierung vorbereitet, sagt Thomas Probst, Psychotherapiewissenschaftler an der Donau-Uni Krems. Obwohl hierzulande eine ablehnende Haltung gegen internetbasierte psychotherapeutische Angebote herrscht, untersucht sein Team die wichtigsten davon wissenschaftlich. „Uns geht es darum herauszufinden, für welche Patientin oder welchen Patienten welche Intervention am besten helfen kann. Im Sinn der personalisierten Medizin wollen wir vorhersagen, wer von welcher Intervention profitieren wird oder nicht“, erklärt Probst. Das Thema der Psychotherapie im World Wide Web steht bei ihm nicht erst seit der Coronakrise hoch im Kurs. Seit Mitte März ist es umso brisanter, als der Großteil der Therapeuten nun den direkten Kontakt zu den Patienten vermeidet und neue, digitale Wege sucht, um den Menschen weiterhin helfen zu können.

Probst hat vorige Woche eine Umfrage an alle Psychotherapeuten in Österreich ausgeschickt, um ihre Erfahrungen, Sorgen und Erkenntnisse in der neuen Situation zu erforschen und das Feedback war enorm. Die Auswertung wird er nun im Home-Office angehen, um zu bestimmen, wie der erzwungene Umstieg auf eine Therapie auf Distanz funktioniert, und was man daraus lernen kann.

Nicht alle Programme geeignet

Und obwohl die Internetrichtlinie des Gesundheitsministeriums keine Psychotherapie über Internet erlaubt, hat der Österreichische Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP) nun erreicht, dass während der Coronakrise psychotherapeutische Behandlungen per Telefon oder Internet zum Kostenersatz bei Krankenkassen eingereicht werden können.

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