Germanistik

„Richtiges Deutsch“ hat viele Facetten

Im Unterricht werde weniger oft Hochdeutsch als dialektnah gesprochen, so die Einschätzung von vielen Schülern.
Im Unterricht werde weniger oft Hochdeutsch als dialektnah gesprochen, so die Einschätzung von vielen Schülern.(c) Marin Goleminov
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Wissenschaftler haben untersucht, welches Deutsch Schüler und Lehrer sprechen. Ihr Fazit: Es gibt eine große Bandbreite dessen, was als Hochdeutsch wahrgenommen wird.

Hochdeutsch ist an den heimischen Schulen Unterrichtssprache. Doch was auf den ersten Blick wie eine einfache Feststellung aussieht, ist bei genauerer Betrachtung durchaus komplex. Hochdeutsch ist nämlich in der Praxis nicht eine verbindlich festgelegte Sprachnorm, sondern hat viele unterschiedliche Spielarten. „Der tatsächliche Sprachgebrauch im Unterricht hat quer durch alle Bundesländer und soziale Gruppen eine sehr große Bandbreite“, erklärt der Sprachwissenschaftler Stephan Elspaß: „Die Varietäten des Hochdeutschen im österreichischen Schulalltag sind beachtlich. Die innere Mehrsprachigkeit ist in Österreich höher als in anderen deutschsprachigen Ländern.“

Gemeinsam mit Kolleginnen hat er am Fachbereich Germanistik der Universität Salzburg in einem Forschungsprojekt die Sprachnormerwartungen und entsprechende Wahrnehmungen an österreichischen Schulen untersucht. Dabei wurden Lehrer und Schüler unter anderem gefragt, welche Formen des Deutschen sie in bestimmten Situationen im Unterricht für angemessen halten und welche Vorstellungen sie von Hochdeutsch haben. Für das Projekt haben die Wissenschaftler Daten an je zwei Handelsschulen und Handelsakademien an sieben Standorten in vier Bundesländern erhoben. Insgesamt wurden 285 Schüler der zehnten Schulstufe sowie 40 Lehrpersonen befragt – die Standorte reichten geografisch von Bludenz bis Wien.

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