Coronakrise

Alle Hotels über Ostern drei Wochen lang geschlossen

Für die Sommersaison sind die Aussichten im Hotelgewerbe düster.
Für die Sommersaison sind die Aussichten im Hotelgewerbe düster.Die Presse/Clemens Fabry
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Alle rund 16.000 Beherbergungsbetriebe in ganz Österreich müssen bis zum 24. April geschlossen bleiben.

Die heimischen Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen sind nun per Verordnung des Gesundheitsministeriums drei Wochen lang, also weit über Ostern hinaus, gesperrt. Um die Coronavirus-Epidemie einzudämmen, ist demnach von 4. bis 24. April jegliche touristische Nutzung untersagt. Das schafft Klarheit in einer von der aktuellen Situation gebeutelten Branche.

„Viele Gäste haben für Ostern für einen Kurzurlaub angefragt. Dass dies nicht geht, ist nun klargestellt", sagte die Obfrau des Fachverbandes Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Susanne Kraus-Winkler. Das neue Betretungsverbot betrachtet die Branchensprecherin als Sicherheitsmaßnahme und Unterstützung bei der Einhaltung der Ausgehbeschränkungen der Bevölkerung.

Die Betriebe in den Bundesländern Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten, die von der Epidemie früher und härter getroffen wurden, sind bereits seit 16. März per Verordnung der Bundesregierung gesperrt.

Hotelübernachtung nur in Ausnahmefällen erlaubt

In den östlichen Bundesländern gab es bis dato keine gesetzliche Regelung, die es den Betrieben untersagt hätte aufzusperren. Wer da nicht geöffnet hatte, hat das aufgrund fehlender Gäste gemacht, hieß es aus der Wirtschaftskammer. Nun darf österreichweit lediglich in Ausnahmefällen im Hotel genächtigt werden. Nächtigungs- und Umsatzeinbußen für die Sommersaison sind programmiert.

„Ab sofort darf nur noch aus bestimmten Ausnahmegründen - beruflichen Gründen oder wenn es ein dringendes Wohnbedürfnis gibt, wie zum Beispiel, wenn es einen Wasserrohrbruch in der eigenen Wohnung gibt - in einem Hotel genächtigt werden", erklärte Kraus-Winkler. Das gilt nun für alle rund 16.000 Beherbergungsbetriebe in ganz Österreich.

Die Nächtigungsrückgänge im April würden dadurch „nochmals deutlich höher ausfallen als im März, wo sie bereits 45 Prozent betragen haben", so die Branchensprecherin.

Bis zu 62 Prozent weniger Umsatz in der Sommersaison

Entsprechend düster sind auch die Erwartungen für die heurige Sommersaison: „Wir haben uns drei Szenarien berechnen lassen und prognostizieren dementsprechend Nächtigungsrückgänge von rund 35 bis 55 Prozent und Umsatzeinbußen von 42 bis 62 Prozent für die Sommersaison." Je nach Destination seien auch noch stärkere Einbußen zu erwarten.

Viele Betriebe seien bereit, ihre Zimmer für Schlüsselarbeitskräfte wie Personenbetreuer und Personen, die dringend eine Unterkunft brauchen, zur Verfügung zu stellen. „Die Nutzung der vom Fachverband Hotellerie initiierten Plattform openhotels.at ist nun durch die Verordnung weiterhin möglich", betonte Kraus-Winkler. Betriebe, die freie Zimmer für die oben genannten Personengruppen anbieten wollten, könnten sich einfach registrieren und würden dann leicht von Unternehmen gefunden, die Unterkünfte für ihre Mitarbeiter suchten.

(APA)

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